Menden. Nur noch ein Prozent des Fichtenwaldes in Menden steht nach drei Horror-Jahren. Der Stadtforst hat das Holz abgearbeitet – ernüchternde Bilanz.
Diese Prophezeiung wollten vor zwei Jahren nur die wenigsten Mendener glauben. Jetzt ist es aber soweit: Der Fichtenwald ist in Menden quasi weg. Diese Bilanz zieht Stadtförster Dirk Basse. Von dem ursprünglichen Wald seien gerade einmal noch ein Prozent erhalten.
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„Für Menden sind wir durch“, bilanzierte Basse in einer Online-Sitzung des städtischen Umweltausschusses. Der städtische Forstbetrieb habe das Holz – soweit es ging – herausgeholt und verwertet. Der Rest solle bewusst als Totholz im Wald verbleiben und Entwicklungsmöglichkeiten für die Natur bieten.
„Wir haben gut die Hälfte unseres Waldes an die Dürre und die Käfer verloren“, sagt Basse. Die Trockenheit der vergangenen drei Jahre hatte den Fichten massiv zugesetzt. Gleichzeitig wurden die Bäume deutlich anfälliger für den Befall von Borkenkäfern. Die Krabbler breiteten sich im kompletten Stadtgebiet aus. Dazu kamen einige Stürme, die noch einmal für umgekippte Bäume sorgten. Fichten machten einmal knapp 40 Prozent des Mendener Waldes aus.
Kaum noch Einnahmen für die Stadt Menden zu erwarten
Für die Stadt hat die Trockenheitskrise auch finanzielle Auswirkungen. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf sind Teil des städtischen Haushaltes. Für das herausgeholte Holz konnten nur sehr geringe Marktpreise erzielt werden. Gleichzeitig sind auf absehbare Zeit keine größeren Erlöse mehr zu erwarten. „Es kommen keine Einnahmen mehr“, sagt Förster Basse.
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In einem Vier-Jahres-Zeitraum war geplant gewesen, dass der Stadtforst etwa 4000 Festmeter Fichte schlägt. Daraus wurden etwa 30.000 Festmeter. Davon wurden knapp 25.0000 Festmeter alleine innerhalb des vergangenen Jahres verarbeitet. Dazu kommen noch die Mengen privater Waldbesitzer, die nicht in die städtische Statistik eingehen. Zahlreiche Waldstücke in Menden sind in privater Hand. Die Privatwälder sind aber gleichermaßen von Borkenkäfer und Trockenheit betroffen.
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Die gerodeten Flächen sollen auch wieder aufgeforstet werden. Statt der für Trockenheit anfälligen Fichten sollen aber nun andere Baumarten gepflanzt werden. Dabei gehe es um große Mengen. Gleichzeitig fallen jetzt Entscheidungen, wie der Mendener Wald in 20 bis 50 Jahren aussehen wird. Denn die Setzlinge von heute sind die Bäume von morgen. Die Dimensionen sind gewaltig: „Wir haben schon mehr als 18.000 Bäume gepflanzt“, sagt Basse.
Abholzung mit Auswirkung auf die Hochwassersituation?
Ingo Günnewicht (SPD) fragt nach den Folgen kahler Hänge unter anderem für die Hochwassersituation. Das hänge tatsächlich zusammen, erklärt Dirk Basse. Die Rekordflut im Jahr 2007 sei unter anderem entstanden, nachdem Orkan Kyrill ganze Waldstücke umgelegt hatte. Erst am Wochenende stieg der Pegel der Hönne nach langer Zeit wieder auf einen Hochwasserstand.
Tatsächlich haben auch die Arbeiten unmittelbare Folgen für den Wald. In den tiefen Furchen der Forstmaschinen fließt das Wasser schneller ab, erklärt Basse. Die Schäden sollen – soweit möglich – nach Abschluss der Arbeiten nach und nach beseitigt werden.
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