Menden. Die Umweltverbände wollen gegen den Lückenschluss zwischen Hemer, Menden und Arnsberg auch juristisch vorgehen.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) kündigt frühzeitige Klagen gegen den Lückenschluss der A 46 zwischen Hemer, Menden und Neheim an. Das Autobahnprojekt befindet sich aktuell in der Planungsphase
„Wir werden sehr früh dagegen vorgehen. Wir werden auch rechtlich dagegen vorgehen, damit wir gar nicht in die Situation des Dannenröder Waldes kommen“, sagte Klaus Brunsmeier aus dem BUND-Vorstand in einem Pressegespräch am Freitag. Brunsmeier bezieht sich auf den Bau der A 49 in Hessen. Dort hatten Aktivisten teils gewaltsam versucht, die Rodung einer Schneise für den Autobahnbau zu verhindern.
Der Bund und die Gegnerinitiative GigA46 setzen darauf, die hiesigen Autobahnplaner vom - ihrer Ansicht nach - „Unsinn“ des Baus eines „Borkenkäfers aus Beton“ zu überzeugen. Brunsmeier hält das komplette Projekt überhaupt nicht für genehmigungsfähig. „Wenn die Vernunft nicht siegt, muss man sie rechtlich durchsetzen“, sagt Brunsmeier.
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Die Umweltverbände geben sich grundsätzlich kämpferisch: „Wer Autobahnen baut, wird nicht nur Verkehr, sondern auch Widerstand ernten“, sagt BUND-Geschäftsführer Dirk Jansen. Die Gegnergruppen fühlen sich von der aktuellen Planung, die vom Landesbetrieb Straßen und der neuen Autobahn-Gesellschaft geführt wird, verschaukelt. BUND-Verkehrsexperte Werner Reh hält die Aussagen für „total unseriös“.
Verkehrsgutachten: BUND sieht "Daten auf Bestellung"
Die Autobahnplaner hatten jüngst ein Verkehrsgutachten vorgelegt, das die von den Gegnern vorgelegte Netzlösung sogar als schlechteste Variante einstuft. Demnach führe die Lösung sogar zu einem Anstieg des Verkehrs auf den Bundesstraßen. Klaus Brunsmeier spricht von „Daten auf Bestellung“. Das Gutachten werde „niemals Rechtsbestand haben.“
Die Planer hatten schon vorsorglich darauf hingewiesen, dass es sich bei Verkehrsgutachter Friedhelm Kossmann von SSP Consult in Köln um einen renommierten Gutachter handele. Kossmann kommt zu dem Ergebnis, dass bei der von den Gegnern geforderten Variante täglich alleine 5000 Fahrzeuge mehr auf dem Bräukerweg in Menden unterwegs wären. Für Schwitten brächte der Ausbau der Bundesstraßen („Netzvariante“) laut Gutachter 1000 Fahrzeuge täglich mehr.
Unverständnis für Überlegungen im Mendener Norden
Unverständnis kommt auch auf, weil der Untersuchungsraum für die Umweltprüfung zuletzt auf den Mendener Norden ausgedehnt worden war. Stefan Neuhaus von der GigA sagt: „Es werden noch mehr Mendener in Geiselhaft genommen.“ Es drohe in Menden „dass ein Stadtteil gegen den anderen ausgespielt wird“.
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Die Idee einer Trassenführung durch den Mendener Norden hatte in der vergangenen Woche auch positiven Anklang gefunden. Aus der Sicht von Neuhaus ist die Route aber „nicht weniger problematisch als andere Varianten“. Zumal die Trasse nur wenige Kilometer von der A 44 entfernt liege und sensible ökologische Bereiche in der Nähe seien.
Die Planer hatten bereits beim Start für den Neuanlauf des Autobahn-Projektes erklärt, dass sie grundsätzlich mit Klagen rechnen und dieses im Zeitplan auch berücksichtigt. Erst in der vergangenen Woche sagte Projektleiter Christoph Kindel, dass man über die Bürgerforen um größtmögliche Akzeptanz und Mitwirkung bemüht sei.
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