Menden/Sundern. Anders als in Winterberg gibt es am Skigebiet Wildewiese keine Komplett-Sperrung. Der Mendener Skilift-Betreiber Alexander Dirks sorgt jetzt vor.
Der Mendener Skilift-Betreiber Alexander Dirks rüstet sich im Sunderner Skigebiet Wildewiese für einen drohenden Besucheransturm am Wochenende. Skifahren und Rodeln sind auch dort verboten. Dirks sichert aber dennoch die Anlagen, um Unfällen vorzubeugen.
„Winterberg und Willingen sind zu. Das nächste lohnende Ausflugsziel sind Bödefeld und wir“, sagt Dirks, der hauptberuflich als Hörakustiker- und Augenoptiker-Meister arbeitet und in der Region mit mehreren Filialen vertreten ist. Dirks ist seit 2016 einer der Gesellschafter der Skianlagen in Wildewiese. Die Liftgesellschaft hat im Winter zusätzlich Land von den ortsansässigen Landwirten gepachtet.
Schutzmatten und Fangzäune für Uneinsichtige werden aufgestellt
„15 bis 20 Zentimeter Schnee“ meldet Dirks am Mittwochmittag. „Das ist sehr schmerzhaft, dass wir jetzt geschlossen haben müssen.“ Die Skiliftbetreiber sind auf Naturschnee angewiesen. Umso trauriger sei es jetzt, diesen nicht nutzen zu können. „Stattdessen müssen wir zugucken, wie alles vollgemüllt wird.“ Dirks und seine Kollegen sichern Pfosten und Anlagen mit Schutzmatten und stellen Fangzäune auf. „Eigentlich ist hier alles geschlossen“, sagt der Mendener. „Aber die Erfahrung zeigt, dass sich die Leute nicht daran halten.“
Dirks zeigt aber durchaus Verständnis dafür, dass die Menschen in den Schnee wollen. Viele Menschen seien es leid, in der Wohnung zu sitzen. Wenn dann noch Schnee falle, wolle man raus. Das sei aber zu dieser Jahreszeit immer schon ähnlich gewesen und nicht nur eine Corona-Folge. Wildewiese liegt auf 540 bis 640 Metern Höhe.
Wildewiese in den vergangenen Jahren immer populärer
Dass Wildewiese da ein attraktives Ziel sei, sei auch dem Ausbau in den vergangenen Jahren zu verdanken. „Wir haben über die Jahre selbst dafür gesorgt, dass Wildewiese populärer geworden ist.“ Gerade erst sei ein 180 Meter langes Förderband gebaut worden. Wer den Liftplan aufruft, fühlt sich zumindest an ein kleines alpines Skigebiet erinnert. Die Pistenraupe wurde aus Serfaus beschafft. Schneekanonen wurden getestet.
Zuletzt hatten Dirks und seine Kollegen ein Corona-Konzept entwickelt. „Wir haben extra Ampeln angeschafft, damit die Abstände auf dem Band auch sicher eingehalten werden.“ Dirks will die Hoffnung auf die Saison trotz verlängerter und sogar verschärfter Corona-Maßnahmen noch nicht ganz aufgeben. Vielleicht sei es möglich, wenigstens eingeschränkt in den Betrieb zu starten. „Ich hoffe schon, dass wir irgendwann einen Weg finden, die Fixkosten einzuspielen.“
Stadt Sundern will keine Komplettsperrungen
Nur im ersten Jahr als Skiliftbetreiber hatte sich das Geschäft für Alexander Dirks als neuen Skiliftbetreiber richtig ausgezahlt. „Da hatten wir drei Wochen am Stück 45 Zentimeter Schnee.“
Wie die (Verkehrs-)Situation am kommenden Wochenende (8. Bis 10. Januar) aussehen wird, bleibt noch offen. Die Stadt Sundern hatte angekündigt, keine Komplettsperrungen vornehmen zu wollen, appelliert aber auf Besuche zu verzichten und fordert Menschen zur Rücksicht auf landwirtschaftliche Flächen auf. Alexander Dirks steht selbst in Kontakt mit dem Ordnungsamt. Er erwarte noch für Mittwoch neue Informationen.
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Menden und Umgebung!
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Sundern und Umgebung!
+++ Mehr Nachrichten aus Arnsberg, Neheim und Sundern finden Sie auf unserer Stadtseite +++