Menden. Die Corona-Zeit ist gerade für Eltern von Babys und jüngeren Kindern eine große Herausforderung. Die Mendener Elternschule unterstützt mit Videos.

Dieser Adventskalender ist ohne Schokolade, dafür aber besonders liebevoll zusammengestellt: Ute Hammerschmidt, Leiterin der Elternschule des Physiozentrum Menden (PZM), hat zusammen mit der SG Menden Sauerland Wölfe einen Übungsadventskalender für Kinder auf die Beine gestellt.

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„Die Idee ist entstanden, weil wir auch privat bei den Wölfen involviert sind“, erläutert Ute Hammerschmidt. Jeden Tag, wenn ein neues „Kläppchen“ geöffnet wird, wartet eine neue spielerische Übungseinheit – nicht nur für Kunden der Elternschule oder Mitglieder der Wölfe, sondern frei zugänglich. Zu sehen sind die kleinen Videos unter dem Motto „Physio meets Wölfe“ sowohl über Facebook (www.facebook.com/elternschule.pzm) als auch über Instagram (elternschule_menden).

Ideen der Kinder mit eingeflossen

Ute Hammerschmidt, Leiterin der Elternschule des Physiozentrums, zeigt in einem Video, worauf beim Halten eines Babys zu achten ist.
Ute Hammerschmidt, Leiterin der Elternschule des Physiozentrums, zeigt in einem Video, worauf beim Halten eines Babys zu achten ist. © WP | Corinna Schutzeichel

„Ich habe das mit sechs, sieben Kindern gedreht“, berichtet Ute Hammerschmidt. Zum Teil seien auch die eigenen Ideen der Kinder mit eingeflossen. Wichtig sei ihr gewesen, dass alle Übungen zu Hause problemlos nachgemacht werden können ohne besonderes Zubehör. Ziel sei, die Koordination und den motorischen Entdeckergeist anzuregen. „Getrennt, aber dennoch zusammen aktiv durch die Adventszeit“ sei das Motto.

Physio Zentrum übernahm vor gut drei Jahren

Die einstige Elternschule Storchennest wurde im September 2017 vom Physio Zentrum Menden übernommen. Viele der Ansprechpartner und auch die Räume am Krankenhaus sind dieselben geblieben.

Zuvor drohte der damaligen Elternschule das Aus, als kurz zuvor die Geburtsklinik des Mendener St.-Vincenz-Krankenhauses schloss.

In der Elternschule des Physio Zentrums arbeiten Hebammen, (Kinder-)Krankenschwestern, Physiotherapeuten, Osteopathen, Therapeuten, Erzieherinnen, Entspannungspädagogen und Sozialpädagogen in einem Team zusammen.

Die Resonanz sei ausgesprochen positiv, freut sich Ute Hammerschmidt: „Das Ganze wird sehr gut angenommen.“ Manche Kinder hätten sogar eigene Videos gedreht und zurückgeschickt, um zu zeigen, wie sie die jeweilige Übungseinheit umgesetzt haben.

Gedacht sind die Übungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Auch für die Nach-Corona-Zeit sei der Adventskalender eine Alternative, sagt Ute Hammerschmidt. Sie habe aber auch festgestellt, wie aufwendig das Erstellen und Schneiden der kleinen Clips sei.

Wissen wird digital vermittelt

Während es im Adventskalender um „große“ Kindergartenkinder und Mädchen und Jungen im Grundschulalter geht, geht die Elternschule in der Corona-Zeit auch für Familien mit Babys neue Wege. Auch hier gibt es auf der Seite der Elternschule bei Facebook und Instagram kleine Videos, in denen zum einen Wissen vermittelt wird (Wie lege ich das Baby richtig hin? Wie nehme ich es hoch?), und in denen zum anderen Anregungen zum Beispiel für Fingerspiele und Spielideen gegeben werden.

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„Wir müssen die Leute ein Stück weit auffangen“, stellt Ute Hammerschmidt fest. Gerade für die jungen Familien tue es ihr leid, dass persönliche Kontakte derzeit stark eingeschränkt werden müssen und ein Besuch von Kursen nicht möglich ist: „Das ist so schade, weil die Zeit mit dem Baby ja nicht wieder kommt.“ Auch hier sei die Resonanz äußerst positiv, „wir werden das auf alle Fälle weitermachen“.