Menden. Über die Internetseite www.coronatestpraxis.de können Patienten nach Arztpraxen suchen. Zielgruppe sind nur Patienten ohne Symptome.

Kurz nach der Einrichtung im Sommer waren noch sechs Mendener Praxen auf der Internetseite www.coronatestpraxis.de gelistet, jetzt sind es nur noch zwei. Die Hintergründe.

Im Sommer gab es in Menden einen regelrechten Ansturm auf die Arztpraxen, die laut der Internetseite Coronatests durchführten. Die Homepage Corona-Test-Praxis ist eine Kooperation von Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe, Ärzteverbund Südwestfalen und den Gesundheitsämtern. Manche Patienten verstanden die Seite so, dass jeder mal eben auf Wunsch einen Coronatest durchführen lassen konnte. Kein Wunder, denn damals fehlte auf der Seite der Hinweis, wer sich überhaupt testen lassen kann. Das hat sich mittlerweile geändert.

Für Patienten ohne Covid-Symptome

Ausdrücklich angesprochen sind Patienten, die keine Covid-19-Symptome haben. Das können beispielsweise Lehrer oder Erzieher sein, die sich berufsbedingt einer Testung unterziehen möchten. „Bei den niedergelassenen Ärzten, die sowohl auf unserer Homepage als auch unter www.coronatestpraxis.de gelistet werden, handelt es sich um diejenigen Mediziner, die sich dazu bereit erklärt haben, auch asymptomatische Personen zu testen“, erläutert Vanessa Pudlo, Pressesprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, auf Nachfrage der Westfalenpost.

Schutzmaßnahmen in den Praxen

Alle Arztpraxen, die auf der Internetseite www.coronatestpraxis.de gelistet werden, verfügen über die nötigen Schutzmaßnahmen und es sei sichergestellt, dass diese Patienten getrennt von nicht coronainfizierten Patienten getestet werden.

Praxen, die sich in das Verzeichnis aufnehmen lassen möchten, können sich melden über die Webseite der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (www.kvwl.de; hier gibt es ein Formular, das per Fax geschickt werden muss). Soll eine Praxis entfernt werden, ist das möglich per Mail-Hinweis (corona@kvwl.de).

„Die Durchführung von Tests bei asymptomatischen Personen ist für die Ärzte eine freiwillige Leistung“, erklärt Vanessa Pudlo. Den Patienten solle diese Liste eine Orientierung geben, „wenn sie zum Beispiel laut Corona-Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums Anspruch auf einen Corona-Test haben, aber symptomfrei sind und ihr Hausarzt keine asymptomatischen Testungen durchführt oder sie keinen eigenen Hausarzt haben“.

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Bei Symptomen zuerst an den Hausarzt wenden

Anders verhalte es sich, wenn Patienten Infektsymptome wie beispielsweise Husten, Schnupfen, Fieber und Beschwerden der Atemwege haben und eine Ansteckung mit dem Coronavirus befürchten. Diese sollten sich grundsätzlich zunächst telefonisch an ihren Hausarzt wenden, sagt Vanessa Pudlo: „Dieser Hausarzt kann die individuelle Situation des Patienten am besten beurteilen und entscheiden, ob ein Coronatest gegebenenfalls nötig ist.“

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Für Menden verzeichnet die Liste derzeit zwei Praxen: Dr. Mytra Modarrespur-Vogel und Sven Naujoks. „Der Test ist gedacht für asymptomatische Patienten, Lehrer und Erzieher sind die Zielgruppe“, heißt es etwa aus der Praxis Modarrespur-Vogel. „Wir sind nicht die Test-Praxis für ganz Menden.“ Alle anderen Patienten sollten sich zunächst an den eigenen Hausarzt wenden. Ähnlich ist es auch in der Praxis von Sven Naujoks. Dort sei in der jüngsten Zeit ein vermehrter Andrang auf Coronatests zu verzeichnen, heißt es. Ab Montag, 21. Dezember, ist die Praxis wegen Urlaubs geschlossen, erklärt eine Mitarbeiterin. Auch nach dem Urlaub (ab 5. Januar) bleibe die Hausarztpraxis nach jetzigem Stand als Praxis auch für asymptomatische Patienten auf der Internetseite gelistet.

Die Liste wird regelmäßig aktualisiert, betont Vanessa Pudlo. So könne es durchaus sein, „dass Ärzte hinzukommen beziehungsweise ihre Bereitschaft zurückziehen, weil sie zum Beispiel in ihrer Praxis keine Kapazitäten mehr für asymptomatische Tests sehen“.