Impfzentrum im Märkischen Kreis: Was Mendener wissen müssen
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Märkischer Kreis. Der Märkische Kreis hat sein Impfzentrum aufgebaut. Wer wann und wie geimpft wird, steht bereits fest. Alle wichtigen Informationen gibt es hier.
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Binnen eines Wochenendes hat der Märkische Kreis – in Zusammenarbeit mit dem Mendener Dienstleister Optimal Messe-und Ausstellungsbau, dem Technischen Hilfswerk (THW) und der Feuerwehr Lüdenscheid – sein Impfzentrum aufgebaut. Was Mendener dazu wissen müssen.
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Impfen im Märkischen Kreis - Wie ist der Ablauf?
Wie berichtet, sollen mobile Teams zunächst Risikogruppen in Alten- und Pflegeheimen aufsuchen. Danach folgen Pflegebedürftige und Risikopatienten, die aber noch mobil sind und zum Impfzentrum kommen können. Vorrang haben darüber hinaus auch medizinisches Personal und Beschäftigte der kritischen Infrastruktur. Erst nach den Gruppen mit höchster Priorität soll die Impfung sukzessive auf die Hausärzte übertragen werden, wie es heißt.
Weil es zu einem Engpass bei den Lieferungen des Impfstoffs gekommen ist, müssen die Erstimpfungen des medizinischen Personals in den Krankenhäusern im Märkischen Kreis, am 20. Januar, vorerst unterbrochen werden. Die Impfungen sollen am 1. Februar weitergeführt werden. Für die zweite Impfung der bereits Geimpften sei jedoch ausreichend Impfstoff vorhanden. Von den Lieferengpässen ist auch das Impfzentrum in Lüdenscheid betroffen: Der Start verschiebt sich um eine Woche auf den 8. Februar.
Bettlägerige Pflegebedürftige in Menden und dem Märkischen Kreis müssen voraussichtlich noch länger auf eine Corona-Impfung warten. Die Kassenärztliche Vereinigung will bei der Patientengruppe, die zuhause gepflegt wird, auf einen Alternativ-Impfstoff warten. Ein Problem ist die Portionierung des Biontech-Impfstoffs, der aktuell in Heimen verimpft wird.
„Da müssen wir auf einen neuen Impfstoff warten“, sagt Sprecherin Heike Achtermann von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Aktuell soll in der EU der Impfstoff des Herstellers Moderna kurz vor der Zulassung stehen: „Wir hoffen darauf, dass die Zulassung, am 6. Januar kommen wird", sagt Achtermann. Wobei dabei aber fraglich sei, wie dieser transportiert werden müsse. Sehr sicher geeignet sei aber der Impfstoff des britischen Herstellers Astra Zeneca, der ebenfalls bald in der EU zum Einsatz kommen soll. Die Impfzentren in NRW sollen ab Februar für 80-Jährige öffnen.
Wo wird im Märkischen Kreis geimpft?
Derzeit sieht der Plan des Kreises eine zentrale Anlaufstelle für Corona-Schutzimpfungen in Lüdenscheid vor. Und die Arbeiten in der Schützenhalle sind inzwischen abgeschlossen, wie der Kreis mitteilt. „Chapeau, alle Beteiligten haben sehr gute Arbeit geleistet“, sagt der Leiter des Krisenstabs, Horst Peter Hohage. Insgesamt sechs sogenannte Impfstraßen stehen in der Schützenhalle zur Verfügung. Für einen möglichen Beginn wäre man vorbereitet. Demnach könnten maximal drei der Impfstraßen freigegeben werden, wie Kreissprecherin Ursula Erkens auf Anfrage der WP erklärt.
Dabei komme es vor allem auf die Menge der Impfdosen sowie das zur Verfügung stehende Personal an. „Wir wissen noch nicht, wie viele Impfdosen wir bekommen werden“, so Erkens.
Der Mendener Bürgermeister Roland Schröder bezeichnete die Lage des Impfzentrums zuletzt als "sehr unbefriedigend", unter anderem aufgrund der 50 Kilometer Entfernung zwischen Menden und Lüdenscheid. Die Mendener Stadtverwaltung prüfe deshalb, ob es für Bedürftige möglich ist, Taxifahrten zum Impfzentrum anzubieten. Bürger fordern indes die Mitnutzung von Impfzentren in Unna und Hagen. Auch Paare erhalten offenbar keinen gemeinsamen Termin.
Wie sind die Öffnungszeiten? Wie viele Menschen können pro Tag geimpft werden?
Im Volllastbetrieb ist eine tägliche Betriebszeit in zwei Schichten von 8 bis 20 Uhr montags bis sonntags vorgesehen. Bei geringerer Auslastung sei ein Einschichtbetrieb von 8 bis 14 oder 14 bis 20 Uhr möglich. Je Impfstraße können in der Modellrechnung der Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und des Landes NRW 20 Personen pro Stunde geimpft werden. Das bedeutet täglich 240 Personen je Impfstraße. Bei voller Auslastung können idealerweise 1440 Personen am Tag und 10.080 Personen pro Woche geimpft werden.
Gibt es einen weiteren Standort zum Impfen im Märkischen Kreis?
Derweil plant der Kreis zunächst nur mit einer Anlaufstelle in Lüdenscheid. In Iserlohn-Dröschede stehe zwar ein weiterer Standort zur Verfügung; doch dieser solle erst genutzt werden, wenn die Kapazitäten in Lüdenscheid ausgereizt sind und die allgemeine Entwicklung eine Ausweitung erfordere. Dabei, so betont Erkens mit Blick auf das vergangene Wochenende, könne auch der zweite Standort im Nordkreis zügig ausgebaut werden. „Iserlohn wird bei Bedarf eingerichtet.“ Weitere Fragen würden derzeit mit allen Beteiligten geklärt.
Bund und Land teilen sich die Arbeit: Grundsätzlich übernehmen Bund und Land die Kosten für den Betrieb des Zentrums je zur Hälfte. Der Bund beschafft und bezahlt den Impfstoff, das Land NRW sorgt für die Verteilung und Aufbereitung, der Kreis ist verantwortlich für den Betrieb des Impfzentrums. Das Personal stellen der Kreis und die KVWL. Ersten Berechnungen zufolge muss das Zentrum „mindestens bis Mitte 2021 betrieben werden“, wie der Kreis mitteilt.
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