Menden. Aufgrund von Corona ist es Eltern nun freigestellt, ihre Kinder in Schule oder Kita zu schicken. In Menden rechnet man mit weiteren Abmeldungen.
Eltern ist es seit dem 14. Dezember freigestellt, ihre Kinder noch in die Schule oder in den Kindergarten zu schicken. Das entschieden Bund und Länder und empfehlen gleichzeitig, Kinder, wenn möglich, zuhause zu lassen. Schüler ab Klasse 8 werden landesweit nur noch per Distanzunterricht geschult, Klausuren in Q1 und Q2 werden indes vor Ort geschrieben. Alle Klausurtermine zu verschieben sei nicht machbar gewesen, bestätigen die Schulleiter vom Hönne- und Walburgisgymnasium in Menden.
„Noch ist es sehr unterschiedlich, ob die Schüler kommen oder Zuhause bleiben“, reflektiert Ulrich Cormann, Schulleiter des Hönne-Gymnasiums, den ersten Tag seit dem bundesweiten Beschluss. In den fünften und sechsten Klassen seien demnach noch deutlich mehr Kinder vor Ort als in den Klassen der Jahrgangsstufe 7.
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Zweidrittel der Schüler anwesend
Am Walburgisgymnasium sieht es ähnlich aus. „Wir haben heute etwas Zweidrittel der Schüler da gehabt“, sagt Schulleiter Dr. Eduard Maler. Von rund 30 Schülern seien um die 20 anwesend gewesen. Maler geht aber davon aus, dass es bis Mittwoch noch mehr Abmeldungen geben wird. „Wir haben auch viele Anfragen von Eltern bekommen.“ Eigentlich sei aber genau das nicht der Sinn des Prinzips. „Die Kinder, die heute gekommen sind, müssten eigentlich auch die restliche Woche erscheinen“, erklärt der Schulleiter. Es sei nicht möglich, die Kinder nur für bestimmte Tage abzumelden. Dennoch geht Maler davon aus, dass noch weitere Abmeldungen dazukommen. Bei den Eltern herrsche derzeit eine spürbare Unsicherheit.
Diese Unsicherheit bestätigt auch Andrea Wehner, Leiterin des katholischen Kindergartens Don Bosco. „Wir haben im Moment ungefähr die Hälfte an Kindern, aber das wird sich noch mal ändern“, ist sie sich sicher. „Die Eltern schicken ihre Kinder wirklich nur in den Kindergarten, wenn es keine andere Betreuungsmöglichkeit gibt. Die sind da wirklich sehr bedacht.“ Am heutigen Montag haben sie viele Anrufe erreicht. „Das Telefon hat den ganzen Morgen geklingelt“, erzählt Wehner. Viele Eltern wollten ihre Kinder persönlich abmelden oder hatten noch einige Fragen. „Viele haben auch ein nettes Wort dagelassen, die sind wirklich alle sehr besorgt und umsichtig“, sagt Andrea Wehner und freut sich über die persönlichen Gespräche mit den jeweiligen Eltern.
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Organisatorische Probleme beim Verschieben der Klausuren
Während Schüler ab Jahrgangsstufe acht ausschließlich per Distanzunterricht geschult werden, müssen die Schüler der Qualifikationsphase 1 und 2 für Klausuren noch in der Schule erscheinen. „In der Q1 und Q2 werden wir keine Klausuren erlassen können. Alle zu verschieben wäre rein organisatorisch ein zu großes Problem“, erklärt Ulrich Cormann. Auch am Walburgisgymnasium ist es nicht möglich die Prüfungen der Oberstufenschüler kurzfristig zu verschieben. „Wir haben geprüft, was man in die Phase nach den Ferien legen könnte, das wäre mit erheblichen Problemen verbunden“, bestätigt auch Schulleiter Dr. Eduard Maler.
So sei man an beiden Schulen zu dem Entschluss gekommen, die Klassenarbeiten der Unterstufen sowie die der EF, wenn möglich, zu verschieben oder ganz ausfallen zu lassen. Es gebe demnach eine Mindestanzahl an Arbeiten, die geschrieben werden müssen. Beispielsweise gibt es in manchen Fächern pro Halbjahr zwei Klassenarbeiten. Wenn die erste bereits geschrieben wurde, streicht die Schule die zweite Prüfung. In den Fächern, in denen die Schüler drei Arbeiten schreiben, müssen mindestens zwei abgelegt werden. „Wir haben versucht, das alles zu verlegen, wenn es ging. Da war auch eine Menge möglich, wir haben viel mit den Kollegen und Kolleginnen vereinbart, um trotz allem einen gewissen Leistungsüberblick zu haben“, erklärt Maler.