Menden. Trotz des Anbaus an die DRK-Kita Salzweg: In Lendringsen fehlen weiter Kita-Plätze, auch für Kinder über drei Jahre. Die Mendener SPD drängt.

Ungeachtet der Planung neuer Kitas und einem Ausbau der Tagespflege gibt es aktuell immer noch Eltern, die in diesen Tagen Absagen für ihre Wunschkindergärten bekommen haben, weil Plätze fehlen. Für die unter Dreijährigen gilt das in mehreren Stadtteilen, für die Ü3-KInder nur in Lendringsen. Äußerst unzufrieden mit dieser Situation hat sich die SPD in der jüngsten Sitzung des städtischen Ausschusses für Kinder- und Jugendhilfe (KJHA) gezeigt. „Da muss noch mehr passieren!“, drängte SPD-Sprecher Mirko Kruschinski. Er wolle nicht wieder das alte Lied singen vom abgehängten Stadtteil, dem Bürgerbüro, Bücherei und Freibad genommen wurden. „Aber wenn jetzt ausgerechnet in Lendringsen wieder 30 Plätze fehlen, dann kann ich verstehen, dass die Leute sauer werden.“

Stadt hilft DRK-Kinderwelt in Lendringsen: Trägeranteil wird übernommen

Die Mendener Jugendpolitiker hatten zuvor dem Rat empfohlen, den geplanten Umbau in der Lendringser DRK-Kita am Salzweg für eine zusätzliche, vierte Gruppe mit bis zu 60.000 Euro als Investitionshilfe zu unterstützen. Der Umbau wird vom Land NRW gefördert, doch soll die Stadt den verbleibenden Eigenanteil der DRK-„Kinderwelt“ als Trägerin der Einrichtung übernehmen.

DRK-Kita Lendringsen: Anbau bietet Platz für 20 Kinder – doch der reicht nicht

Es handele sich um die Betreuungsform, die 14 Plätze für Kinder über drei Jahre und sechs Plätze für unter Dreijährige vorhält. Allerdings seien sämtliche neuen Plätze auch bereits vergeben. Und während es hier wie fast überall noch unversorgte Kinder unter 3 Jahren gebe, gebe es nur in Lendringsen auch ältere Kinder (Ü3), die nach den Anmeldungen im November noch keinen Platz bekommen haben, räumte Mechthild Hennecke ein. „Als SPD hatten wir da mal den Bau einer Kita vorgeschlagen“, erinnerte Kruschinski. Jetzt müsse jedenfalls über eine weitere Gruppe nachgedacht werden, die zum Beispiel in einem zusätzlichen Container an der Fischkuhle unterzubringen wäre.

Dort soll in einer Modul-Kita, die als Übergangslösung für die Dauer der Neubauen der evangelischen Kirchengemeinde in Lendringsen gedacht ist, jetzt eine vierte Gruppe am 1. August 2021 an den Start gehen, erklärte Mechthild Hennecke vom „Team Tagesbetreuung“ den Politikerinnen und Politikern im Ratssaal. Kruschinski würde das jedoch angesichts weiterhin fehlender Plätze nicht reichen. „Dann müsste da notfalls noch ein fünfter Container hin.“

Verwaltung: Überblick über womöglich noch freie Plätze erst im Januar

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Mechthild Hennecke riet indes zum Abwarten: „Die Eltern haben nach der Anmeldewoche im November jetzt erstmal die Zu- und Absagen aus den Einrichtungen bekommen. Darüber werden wir uns im Januar einen Überblick verschaffen. Dann sehen wir auch, welche angemeldeten Plätze tatsächlich in Anspruch genommen werden und wo wir noch freie Kapazitäten erhalten.“ Erst dann könne man belastbar sagen, wo es welche Unterdeckung oder Überhänge gibt. Wichtig sei ihr auch, dass gerade im U3-Bereich die Tagespflege stärker berücksichtigt wird. Hier bitte sie die Eltern, sich frühzeitig bei den Tagespflegepersonen zu melden.

Kötterbredde in Bösperde geht am 1. April an den Start: 35 neue Plätze

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Gute Nachrichten gab es nach einigen Verzögerungen vom künftigen Kindergarten an der Kötterbredde zu vermelden: Diese neue Kita eröffnet am 1. April, sagte Hennecke. Das sei mit dem Träger, der Kita Hegemann gGmbH, so abgesprochen, die auch das Personal bereit habe. Wie berichtet, soll es damit in Bösperde 35 neue Plätze geben. Die neue Kita wird zum Teil zweigeschossig sein und zwei Gruppen haben. Plätze sind für zehn Kinder unter drei Jahren und für 25 Kinder über drei vorhanden. Zugang und Nutzung des Neubaus sind barrierefrei, die Dächer teils als Gründach geplant. Zudem ist eine Lüftungsanlage verbaut, auch Erdwärme und Photovoltaik werden genutzt.

Vorstellungen fast unvereinbar: Stadt sieht Chance auf Bauernhof-Kita schrumpfen

Wenig Erfolgschancen räumt die Stadtverwaltung unterdessen dem Projekt einer Bauernhof-Kita ein. Hier ließen sich die Vorstellungen der Initiatoren kaum mit den Vorgaben für Kindergärten unter einen Hut bringen. Ein möglicher Investor habe sich danach nicht mehr bei der Stadt gemeldet.