Menden. Am Grünen Weg in Menden wurde auch in Stahl investiert. Der Sinn erschließt sich nicht jedem Passanten sofort. Erklärungen der Planer.
Diese Aussage ließ viele WP-Leser stutzen. Nachdem die Stadtverwaltung jüngst Kritik an dem löchrigen Hönne-Geländer mit dem Argument entgegnet hatte, dass es gar keine Stürze abfangen soll, fragen sich viele jetzt: Wofür dient das Geländer dann? Ist es gar gänzlich überflüssig? Die Planer versuchen eine Erklärung zu liefern. Es gibt noch mehr kuriose Stellen am neuen Grünen Weg in Menden.
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„Es gibt Bereiche, in denen das Geländer klar vorgeschrieben ist, weil es als Absturzsicherung dient“, sagt Heike Schulz, die in der Stadtverwaltung für die Innenstadtplanung verantwortlich zeichnet. An manchen anderen Stellen sei das Geländer nicht erforderlich, manchmal aber sinnvoll, teilweise aber auch nur ein simples, aber teures Gestaltungselement.
Gesamtprojekt kostet etwa zwei Millionen Euro
Bei einem Gesamtbauvolumen von gut zwei Millionen Euro für den Grünen Weg an der Hönne machen die Kosten für die Geländer etwa zehn Prozent aus. Die Stahlstreben kosten etwa 210.000 Euro. „Man kann nicht genau sagen, was ein Meter gekostet hat“, sagt Bauleiter Jürgen Grade. Unter vielleicht 600 Metern Geländerstrecke seien auch Bereiche wie der Stahlbalkon, der gegenüber des Wasserrades einen guten Meter über den Abhang in die Hönne hineinragt. Die angedeutete Brücke erfüllt keinerlei Funktion und sorgte auch schon für Spott. Schließlich ist noch nicht einmal die Aussicht besser.
Heike Schulz erklärt, warum der Ein-Mann-Balkon trotzdem sinnvoll sei. „Letztlich will der Fördergeber von uns solche Elemente.“ Die Ausbuchtung solle gestalterisch noch einmal betonen, dass man den Fußweg an der Unteren Promenade zum Fluss hin öffne. Der Balkon solle dazu auffordern, auf die Terrasse zu treten. Das Gitter im Boden deutet noch einmal zusätzlich die Luftigkeit an. Angstbehaftete Besucher seien dennoch beruhigt: Anders als auf spektakulären Gebirgsplattformen muss man an der Hönne nicht schwindelfrei sein, um auf den Balkon zu treten.
Beim Geländer gibt es in der Dringlichkeit verschiedene Abstufungen. Bereiche, in denen eine echte Sturzsicherung erforderlich ist, sind durch die senkrechten Stäbe erkennbar. Dann gibt es das normale Geländer mit den Querstreben in zwei verschiedenen Ausführungen. Die normal hohe Version steht zum Beispiel an der neu gestalteten Bushaltestelle neben dem Gymnasium. Dort macht das Pflaster einen kleinen Absatz zur Hönne hin. „Hier wäre kein Geländer vorgeschrieben“, sagt Heike Schulz. Allerdings wolle man trotzdem verhindern, dass jemand einen unbedachten Schritt macht und sich womöglich verletzt.
Vorschriften für Geländerhöhen führen zu kuriosen Bildern
Diese Geländer-Version steht auch auf der anderen Flussseite, dekorativ, aber auch um vor unbedachten Schritten zu schützen. „Zum Teil ist es ganz schön steil“, sagt Jürgen Grade. „Ich möchte das nicht ohne Geländer verantworten.“ Weil die Politik sich an der Unteren Promenade „Radfahrer frei“ wünschte, wurde das Geländer noch einmal teurer. Dort hätte man keines aufstellen müssen. Wenn doch, dann aber extra hoch. Heike Schulz: „Das ist Vorschrift. Wenn wir an dieser Stelle ein Geländer bauen, dann muss es 1,30 Meter hoch sein.“
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