Menden. Nur wenige Meter sind im typischen Radweg-Rot gepflastert – zu kurz für einen Radweg. Die Stadt Menden erklärt, was es damit auf sich hat.
Ist das der kürzeste Radweg Deutschlands? Über diese wenigen Meter Weg spekulierten und spotteten Mendener bereits im sozialen Netzwerk Facebook. Wir haben bei der Stadt nachgefragt – und eine verblüffende Erklärung erhalten.
An der Promenade in der Nähe von Bringhof und Volkshochschule ist seit kurzem ein rot gepflasterter Fahrradweg zu sehen.
Nur ist der Weg so kurz, dass er höchstens gerade mal zum Anfahren mit dem Fahrrad ausreichen würde. Ob die Stadt hier einfach noch ein paar Steine übrig hatte? Oder ob einfach die hellen Steine, die auf dem restlichen Weg liegen, nicht mehr vorrätig waren? Die Spekulationen auf Facebook waren kreativ.
Erster Teil der Radstrecke
Die Erklärung: Der Weg wurde im Zusammenhang mit dem Projekt „Grüner Weg“, das dort derzeit realisiert wird, gepflastert. Er ist aber nur der erste Teil der Fahrradstrecke. Der zweite Teil folgt voraussichtlich im nächsten Jahr, erläutert Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf WP-Nachfrage.
Fährt ein Radfahrer auf der Promenade stadtauswärts, sollte er eigentlich – so die Idee der Verwaltung – auf der Straße fahren. Die Politik allerdings war der Ansicht, dass Radfahrer gemeinsam mit Fußgängern auch den parallel zu Hönne und Straße verlaufenden Margarete-Habbel-Weg benutzen können, berichtet Johannes Ehrlich.
Projekt „Grüner Weg“
Der erste Teil des Mini-Radweges wurde im Zuge der Arbeiten für das Projekt „Grüner Weg“ angelegt. Das Projekt soll Menden zur „Stadt am Wasser“ machen, den stadtbildprägenden Fluss, die Hönne, erlebbar machen, so die Stadtverwaltung. Denn seit jeher sei der Fluss, der mitten durch Menden fließt, von Bedeutung für Menden. „Sei es als Kraftquelle und Lebensader für die Industrie von anno dazumal oder aber als Ziel für Spaziergänger und Erholungssuchende.“
Fährt nun ein Radfahrer stadtauswärts auf der Straße, soll er in Höhe des Bringhofes auf den Mini-Radweg fahren, um dort dann nach einem 90-Grad-Schwenk sicher die Straße überqueren zu können, erläutert Johannes Ehrlich die Idee. So gelangt der Radfahrer dann auf die andere Straßenseite, um dort auf dem Fahrradweg weiterfahren zu können. Einziger Haken: Den Radweg zum Weiterfahren gibt es noch nicht.
Zweiter Teil soll 2021 folgen
„Der Radweg wird voraussichtlich im nächsten Jahr gebaut“, erklärt Johannes Ehrlich.
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Die Mini-Strecke sei aber jetzt schon mal in Fahrradweg-Optik gepflastert worden, „weil wir ja ohnehin hier gepflastert haben. Andernfalls hätten wir die Steine ja im nächsten Jahr wieder aufnehmen müssen.“
Die Stadt sei zuversichtlich, dass die Fördermittel für den Bau des Radwegs auf der anderen Seite fließen werden. Eine endgültige Antwort steht indes noch aus, so Johannes Ehrlich, „aber es sieht gut aus“.