Menden. Die Stadt Menden soll selbst über potenzielle Verbote für das Silvester-Feuerwerk entscheiden. Die Politik würde Verzichte durchaus begrüßen.
Städte und Kommunen sollen selbst entscheiden , ob es ein Feuerwerks-Verbo t an Silvester geben wird, oder ob es den Bürgern freigestellt bleibt, mit Böllern ins neue Jahr zu feiern. In der Hönne-stadt wird derzeit nicht nur in der Verwaltung über das Thema beraten, auch die Fraktionen befinden sich in Diskussionen rund um das Thema Silvester-Feuerwerk.
Die Grünen besprechen seit dieser Woche mögliche Lösungsansätze für die Feierlichkeiten an Silvester. Einig ist man sich aber noch nicht, wie es heißt. „Wir diskutieren da noch drüber, es gibt unterschiedliche Argumentationen und Meinungen“, sagt Fraktionsvorsitzender Peter Köhler. Dennoch betont er, dass es die Grünen im Allgemeinen sehr begrüßen würden, wenn es „einen Verzicht auf Böllerei und Feuerwerk“ geben würde. „Dafür könnte doch gut für Mendener in Not gespendet werden. Oder man gönnt sich dieses Jahr mal ein gutes Essen und unterstützt so die Mendener Gastronomie.“
SPD setzt auf die Vernunft der Mendener
Die Sozialdemokraten sehen das ähnlich. „In diesem Jahr sollte man zumindest in der Innenstadt auf ein Feuerwerk verzichten“, sagt Mirko Kruschinski, Ortsvereinsvorsitzender SPD. Zwar habe man sich noch nicht endgültig über einen gemeinsamen Kurs mit der Fraktion entschieden, Kruschinski geht aber davon aus, dass sich Fraktion und Ortsverein beim Thema einigen.
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Erstens gebe es im Zentrum der Hönnestadt zahlreiche Denkmäler, zum anderen sollte man an das Krankenhaus denken und dieses entlasten , statt durch Verletzungen mit Feuerwerkskörpern noch mehr Notfälle zu haben. „Ein Verbot in der Innenstadt wäre schon in den vergangenen Jahren wünschenswert gewesen“, betont der Sozialdemokrat. Zudem vermeide man in dem Zuge auch Menschenansammlungen in der Innenstadt, die coronabedingt derzeit ohnehin verboten sind. „Wir wollen den Bürgern nichts wegnehmen, das ist in diesem Jahr eher ein Vernunftsding.“
Stefan Weige (FDP) klar gegen Verbote
Matthias Eggers, Sprecher der CDU, betont auf Nachfrage der Westfalenpost, dass man definitiv keine Verbote auffahren wolle. „Wir wollen kein Verbot von Silvesterböllern, sondern setzen auf freiwilligen Verzicht“, sagt Eggers. Obwohl das Knallen zu Silvester Tradition hat, beklagen die Christdemokraten die Umweltverschmutzung durch die Überreste von Raketen und Co. „Die Feinstauberzeugung ist nicht zu unterschätzen.“ Daher begrüßt die Mendener CDU, „wenn immer mehr Mitbürger den Umfang ihrer Silvesterknallerei zumindest einschränken und zurückfahren beziehungsweise am besten ganz darauf verzichten“ würden. Ein generelles verbot lehne man indes ab. „Jeder sollte selbst entscheiden, ob zum Jahresausklang Raketen und Böller verzichtbar sind“, sagt Matthias Eggers.
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Ähnlich sieht das auch FDP-Fraktionsvorsitzender Stefan Weige. „Ich bin nie für Verbote. Verbote bringen keinem etwas. Sie führen eher dazu, dass etwas extra gemacht wird“, sagt Weige. Es müsse eine Einsicht da sein und eine Akzeptanz erzeugt werden, damit die Menschen auf das ein oder andere verzichten. „Es wird ja auch damit argumentiert, d ass man Menschenansammlungen vermeiden möchte , der Zusammenhang ist da für mich nicht nachvollziehbar. Es wird trotzdem Feiereien geben, ob Raketen gezündet werden oder nicht“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende seinen Standpunkt.
Stadt wartet auf neue Corona-Regeln
Die Verwaltung berät derzeit noch über mögliche Verbote an Silvester. „Wir warten zunächst ab, was die neue Corona-Schutzverordnung bringt“, sagt Bürgermeister Roland Schröder. Demnach sei es noch zu früh, um etwas Endgültiges zu sagen. „Da können wir momentan ja noch überhaupt nichts machen, weil sich alles nächste Woche ändern kann.“
In puncto Krankenhaus sagt der Bürgermeister ganz klar: „Da würden wir natürlich noch mal mit dem Krankenhaus sprechen, ich kann das Argument auf jeden Fall verstehen. Die Entlastung von Krankenhäusern steht derzeit ganz oben.“
Potenzielle Verbote in der Silvesternacht möchte die Verwaltung dann auch ausführlich mit der Politik diskutieren. „Wenn wir Maßnahmen machen, müssen wir die auch auf die breite Mehrheit stellen, damit das von den Bürgern akzeptiert wird.“ Roland Schröder selbst sei kein Freund von großen Verboten, dennoch müsse man die Sicherheit gewährleisten. Daher wartet man seitens der Stadt nun weitere Entscheidungen von Bund und Land ab.