Fröndenberg. In der Gesamtschule Fröndenberg gibt es immer wieder infizierte Schüler. Präsenzunterricht muss trotzdem gemacht werden. Warum?

In der Gesamtschule Fröndenberg gibt es immer wieder Corona-Fälle – wie in vielen anderen Schulen ebenso. Teilweise gelten Schüler zwar lediglich als Verdachtsfälle , doch immer öfter infizieren sich auch vereinzelt Kinder oder Jugendliche mit dem Virus . Die Folge: Die Klassen werden in Quarantäne geschickt und für rund zwei Wochen online unterrichtet. Eltern und Schüler sowie Lehrer machen sich daher immer wieder Sorgen um die allgemein steigenden Fallzahlen und das damit erhöhte Infektionsrisiko.

„Das Thema wird einfach so wenig diskutiert“, beklagt Klaus de Vries, Schulleiter der Fröndenberger Gesamtschule. Insbesondere in diesem Monat erreichen ihn viele Sorgen von Schülern und Eltern. Aber auch Lehrer seien besorgt um die Gesundheit. Gerade, weil es immer wieder Infektionsfälle an der Schule gibt. „Ich sage dann spontan, dass ich die Klassen Zuhause lasse. Das funktioniert aber auch nur, weil wir alle über ihre E-Mail erreichen“, erklärt der Schulleiter und geht damit auf den derzeitigen Distanz-Unterricht ein.

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Bedenken auch bei Lehrern der Fröndenberger Gesamtschule

Mit dem Konzept arbeite man bereits seit dem ersten Lockdown im April, als nicht nur Gaststätten und jegliche Freizeiteinrichtungen, sondern auch Schulen und Kitas, schließen mussten. „Natürlich braucht man da entscheidende Instrumente, um vernünftig zu arbeiten.“ Mithilfe verschiedener Programme funktioniere das aber sehr gut. Zurzeit seien viele Lehrer dazu angehalten, sich mit dem Thema weiter auseinanderzusetzen und intensiver zu befassen, um einen geregelten Online-Unterricht für die Schüler zu gewährleisten, die in Quarantäne sind. „Da ist ein fester Tagesablauf sehr wichtig. Der Unterricht muss nach dem Stundenplan stattfinden, den die Schüler hätten, wenn sie in der Schule wären.“

Doch die Entscheidung für das digitale Lernen lag nicht allein bei der Schulleitung und den Lehrern. „Die Schüler wollen das so.“ Denn auch dort sei die Angst, sich mit Covid-19 anzustecken, enorm groß. Es sei eine schwierige Situation. Zu dem Entschluss, welche Klassen, Schüler und auch Lehrer bei Verdachts- und Infektionsfällen nach Hause geschickt werden, sagt der Schulleiter: „Das sind Entscheidungen, die mir sehr schwer fallen.“ Es klinge ganz danach, als wäre es der Gesamtschule lieber, komplett auf den Präsenzunterricht zu verzichten, oder „halbe Klassen zu unterrichten“, sagt de Vries. Doch derzeit ist es laut Bund und Land fest geregelt, dass Präsenzunterricht stattfinden muss.

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Keine Klausuren im Distanz-Unterricht

Ein Beispiel, dass der Schulleiter nennt, betrifft insbesondere die Abiturienten. Denn im Distanz-Unterricht besteht keine Möglichkeit, Klausuren zu schreiben. „Daher haben wir die Schüler in der Schule die Klausuren schreiben lassen, das hat dann wieder zu Infektionen und Quarantäne geführt“, beklagt er.

Es sind derzeit schwierige Entscheidungen in der aktuellen Situation – man werde als Entscheidungsträger in eine Art Zwiespalt gerückt.

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