Menden. Auf Schulen könnten deutlich drastischere Corona-Maßnahmen zukommen. Beim Schülertransport gestaltet sich dies aber schwierig.

Verschärfte Corona-Maßnahmen sehen derzeit vor, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern künftig auch in Bussen und Bahnen deutlich strikter eingehalten werden soll. Doch ist das überhaupt möglich? Bei der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) lotet man inzwischen Möglichkeiten aus.

Neue Busse sind Mangelware

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Mit Kopfschütteln reagierten Ländervertreter auf den Vorschlag, so viele Busse und Bahnen bereitzustellen, dass Schüler und Schülerinnen auf dem Schulweg den nötigen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten können. Denn das – so erklärt auch Marika Gomolka, Pressesprecherin der MVG – gestaltet sich schwierig.

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Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Denn einfach so neue Busse zu bauen, „dauert viel zu lange“, wie Gomolka sagt. Mitsamt Ausschreibung und Auswahlverfahren können rund zwei Jahre ins Land gehen, ehe ein neues Modell auf dem Hof steht. Doch bei den Bussen alleine bleibt es nicht. „Man braucht natürlich auch das entsprechende Personal“, macht Gomolka klar.

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Eine deutlich bessere Alternative wäre daher ein gestaffelter Schulstart. „Zu Stoßzeiten sind die Busse sehr gut gefüllt“, sagt Gomolka. Das sei vor Corona natürlich kein Problem gewesen, inzwischen stelle sich die Lage jedoch anders dar. Doch auch für diese Variante „müssen mehrere Dinge zusammenspielen“. Zum einen müssten die Schulen Bereitschaft signalisieren, zum anderen müssten Abstimmungen mit dem Aufgabenträger der MVG, dem Märkischen Kreis, stattfinden. Vor allem im Vormittags- und Nachmittagsbereich würden sich die aktuellen Kapazitäten dafür anbieten. Zu diesen Zeiten seien längst nicht alle Busse im Einsatz.

Unternehmen einspannen?

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Eine weitere Variante: private Reisebus-Unternehmen einspannen. Doch auch diese Möglichkeit steht auf wackeligen Beinen. „Ein Problem hierbei ist, dass die Unternehmen nur eine Zulassung für den Reiseverkehr haben. Man muss sich am Platz selbst anschnallen.“ Zudem seien die Fahrer nicht für den Linienverkehr in den Innenstädten und den Ortsteilen ausgebildet; hinzu komme ein mitunter umständliches Verfahren, um die Fahrgäste abzurechnen. Kartenautomaten in Reisebussen nachzurüsten, gestalte sich schwierig.

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