Menden. Einzelhändlerin Susanne Leser wirbt im Interview für sicheres Einkaufen in Menden. Sie erklärt, warum auch sichere Events weiter wichtig seien.
Die neuen Pläne für einen Lockdown drohen die Einzelhändler in der Innenstadt mit Wucht zu treffen. Gleichzeitig gibt’s Kritik am für den 6. November geplanten Lichtershopping der Werbegemeinschaft. Einzelhändlerin Susanne Leser (Glücksgriff) sagt im Interview, warum sich die Händler gerade an jeden Strohhalm klammern.
Wie ist die Situation bei Ihnen im Geschäft? Spüren Sie schon die Ankündigung des Lockdowns?
Susanne Leser: Ich könnte wahrscheinlich noch zwei Stunden mit Ihnen telefonieren. Es kommt fast kein Kunde mehr. Die Nachfrage ist schon seit Montag drastisch zurückgegangen. Dabei kann man in Menden eigentlich noch unbesorgt shoppen gehen. Wir können die Abstände garantieren.
Was hält die Kunden dann konkret ab?
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„Die Aussagen von Frau Merkel schaden uns fast mehr als zu schließen“
Das sind sicher die Aussagen aus Berlin, aber eben auch ganz klar die steigenden Infektionszahlen. Es gibt fast keine Region mehr, die kein Risikogebiet ist. Wenn man ehrlich ist, muss man ja auch sagen: Kleidung zu shoppen ist nichts Lebensnotwendiges. Wenn man sich die ganzen Regeln durchliest und anhört, dass Frau Merkel gesagt hat, man möge auf unnötiges Shopping verzichten und zu Hause bleiben, dann schadet uns das fast mehr als ganz zuzumachen. Wir haben ja weiter alle Personalkosten. Der Betrieb geht weiter.
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Was heißt das ganz konkret für Sie, wenn Sie nur noch eine Person auf 25 Quadratmeter Verkaufsfläche hineinlassen dürfen?
Bei mir dürften sich immer noch acht oder neun Kunden gleichzeitig im Laden aufhalten. Das ist eigentlich eine ganze Menge. Und das dürfte auch unproblematisch sein. Bei einigen kleineren Läden könnte das vielleicht anders aussehen. Aber bei uns geht das eigentlich gut.
Sie sind auch Kassiererin und Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft. Es gab einige Kritik an den Plänen für das Lichtershopping nächste Woche, eine Werbung für fröhliches Einkaufen. War das schlecht verkauft zu dieser Zeit?
Ich kann und will mich jetzt dazu nicht im Namen der Werbegemeinschaft äußern. Wir müssen jetzt schauen, wie wir die neuen Regeln umsetzen und besprechen wie wir damit umgehen. Das werden wir dann kommunizieren. Tatsächlich war der Zeitpunkt auch Ihrer Berichterstattung etwas ungünstig – an einem Tag, an dem sich die Ereignisse überschlagen.
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Lichtershopping sollte sichere Veranstaltung werden
Aus Ihrer Sicht als Händlerin: Kann denn Menden die strengen Regeln nicht sogar zum Vorteil nutzen? Wenn es immer heißt, dass nichts los ist, ist das doch ein Riesenvorteil.
Die Fußgängerzone ist nicht überfüllt. Man kann gefahrlos bei uns zum Einkaufen gehen. Das war schon der Grundgedanke beim Late-Night-Shopping. Nach der Modenschau vom Stadtmarketing sollte ja das Lichtershopping die dritte Veranstaltung dieser Art werden. Wir wollten genau das zeigen und nicht Massen durch die Fußgängerzone schieben. Das sind Veranstaltungen, die absolut coronakonform sind.
Wären längere Öffnungszeiten und der vorübergehende Verzicht auf das Verkaufsverbot an Sonntagen für Sie ein Mittel?
Tatsächlich spüren wir immer wieder, dass die Kunden gerne spät oder Sonntagen einkaufen. Für uns ist auch der geplante verkaufsoffene Sonntag im Dezember sehr wichtig. Ich glaube aber nicht, dass wir jeden Sonntag öffnen müssten.
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Helfen Ihnen neue Ideen wie die Anprobe zu Hause?
So etwas machen wir auch. Aber wenn man ehrlich ist, ist das nur ein Bruchteil des Umsatzes. Unser Allheilmittel ist auch kein eigener Onlineshop.
Was ist das Allheilmittel?
Ich kann das leider nicht sagen. Der Strukturwandel im Einzelhandel wurde durch Corona beschleunigt. Ich kann nicht sagen, was die nächsten Wochen bringen werden. Uns fehlt eine klare Perspektive. Rückblick:
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