Menden. Eine Corona-Streife ist in der Innenstadt von Jugendlichen angegriffen worden. Es gibt auch falsche Masken-Atteste und Einkäufe trotz Quarantäne.

Die Innenstadt Ende letzter Woche: Eine Gruppe Jugendlicher will sich von Ordnungskräften nicht auf die Einhaltung der Coronaregeln kontrollieren lassen. Als die städtischen Bediensteten darauf bestehen, eskaliert die Situation: Die Ordnungshüter werden von den jungen Leuten attackiert und mit Flaschen beworfen.

Flaschenwürfe werden nicht geduldet: „Hier greifen wir klar durch“

Stadt Menden hilft dem Gesundheitsamt

Mit den Kontrollen der Einhaltung von Quarantänen unterstützt das Ordnungsamt der Stadt Menden das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises.

Die MK-Teams kamen mit der Nachverfolgung von Kontakten kaum mehr nach – und sollten daher durch den Einsatz städtischer Kräfte für die Hausbesuche entlastet werden.

Diesen und andere Vorfälle im Zusammenhang mit Abstandsregeln und Maskenpflicht schilderte jetzt Bürgermeister Dr. Roland Schröder nach einer Abfrage im städtischen Ordnungsamt. Und er macht deutlich, dass es für die Jugendlichen ein Nachspiel geben werde: „Wenn sich eine solche Gruppe nicht kontrollieren lassen will, ist das eine Sache. Hier wurden allerdings die Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsamtes mit Flaschen beworfen. Das können und werden wir nicht tolerieren“, sagt Roland Schröder. „Hier greifen wir klar durch.“ Zugleich stellt der Bürgermeister fest, dass sich „ein riesengroßer Teil der Mendenerinnen und Mendener corona-konform verhält“. Über diese Rückmeldung des Ordnungsamtes habe er sich sehr gefreut.

Atteste zur Aufhebung der Maskenpflicht werden genau geprüft

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Die Gesichtsmaske einfach wegwerfen dürfen – das sollen die fragwürdigen Atteste ermöglichen.
Von Jan Jessen, Michael Koch und Rolf Hansmann

Auch in Menden gab es indes Fälle, in denen ein ärztliches Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht aus medizinischen Gründen vorgelegt wurde. „Selbstverständlich werden solche Dokumente anerkannt. Allerdings gibt es auch hier schwarze Schafe, die sich solche Befreiungen im Internet besorgen“, berichtet Schröder. Daher behalte sich das Ordnungsamt auch die Möglichkeit vor, die Echtheit eines solchen Attestes zu überprüfen.

Großteil der Mendener Bevölkerung erhält sich vorbildlich

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Die Bediensteten des Ordnungsamtes besuchen auch Mendenerinnen und Mendener, die unter Quarantäne stehen. „Auch hier verhält sich der Großteil der Betroffenen vorbildlich“, sagt Schröder. Aber es gebe wiederum Ausnahmen: „Uns wurde von Fällen berichtet, bei denen Menschen trotz Quarantäne zur Arbeit oder zum Einkaufen gegangen sind. Auch das können wir so nicht dulden. Daher werden die Verstöße gegen die Quarantänepflichten konsequent im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens durch das Ordnungsamt verfolgt. Im Verlauf dieses Verfahrens kann es dann dazu kommen, dass ein entsprechendes Bußgeld verhängt wird. Anders geht es leider nicht“, sagt Roland Schröder. „Aber wie gesagt: Solche Fälle sind die Ausnahme, und das ist gut so.“

Schlechte Zahlen für Menden: Bürgermeister appelliert „an Vernunft aller“

Ziel der Stadtverwaltung sei es, auf mögliche Versäumnisse beim Corona-Schutz hinzuweisen, und nicht, den Menschen in der Stadt Fehlverhalten nachzuweisen. „Leider verschlechtert sich die Infektionslage in Menden weiter.“ So lange nicht klar sei, wie die Infektionswege verlaufen, appelliere er weiterhin „an die Vernunft aller“.