Fröndenberg. Gleich zwei Sozialdemokraten treten aus der Fraktion aus. Damit verliert die Fröndenberger SPD nicht nur langjährige Ratsmitglieder.
Was sich hinter vorgehaltener Hand bereits abzeichnete, ist nun Realität: Kurt Potthoff tritt nach seiner unerwarteten Wahl-Niederlage beim stellvertretenden Bürgermeisterposten aus der SPD-Fraktion aus. Ein weiterer Genosse folgt ihm dabei. Zusammen mit Wolfgang Voesch von der Linken wolle man nun neue Wege gehen.
Von Ereignissen schockiert
Der Paukenschlag hatte sich abgezeichnet. Äußerte sich Kurt Potthoff vor einigen Tagen im Gespräch mit dieser Redaktion noch zurückhaltend auf einen Fraktionsaustritt angesprochen, macht er nun Nägel mit Köpfen. Die Reaktion auf die Wahl-Niederlage in der konstituierenden Sitzung und ausbleibende Rückendeckung aus den eigenen Reihen haben Potthoff nun dazu bewogen, aus der Fraktion auszutreten. Doch er geht nicht alleine. Ihm folgt Jürgen Wiechert, ebenfalls langjähriges Ratsmitglied der Sozialdemokraten. „Jürgen Wiechert war von den Ereignissen genauso schockiert wie ich“, erklärt Potthoff.
In der konstituierenden Sitzung des Rates wollte die SPD-Fraktion eigentlich einen Stellvertreter für die neue Bürgermeisterin Sabina Müller präsentieren. Doch es kam anders. Zwei Fraktionsmitglieder tanzten sprichwörtlich aus der Reihe. Dabei war in einer Probeabstimmung der Sozialdemokraten im Vorfeld einstimmiger Rückhalt für Potthoff signalisiert worden.
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Doch statt Potthoff werden werden künftig Monika Schröer (Grüne) und Ute Gerling (CDU) die neue erste Bürgerin der Stadt, Sabina Müller, vertreten. SPD-Fraktionschef Klaus Böning, der selbst frisch in den Rat und ins Amt gewählt wurde, kündigte zumindest Ursachenforschung an.
Zusammenarbeit mit Linken
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Doch die scheint nun überflüssig. Mit den Austritten von Kurt Potthoff und Jürgen Wiechert verliert die SPD die ohnehin nur knappe Mehrheit im Rat. Die Fraktion umfasst nun neun Mitgliedern, stärkste Kraft ist damit die CDU (zehn Fraktionsmitglieder). Den Austritt begründet Potthoff derweil mit Selbstschutz-Gründen, da sein Name ohnehin „durch den Kakao gezogen“ werde. „Ich will mit diesen Machenschaften nichts zu tun haben“, so Potthoff. Was er damit meint, konkretisiert er indes nicht. Hinter den Kulissen brodelt zumindest die Gerüchteküche.
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Einen gemeinsamen Weg will Potthoff künftig mit Genosse Jürgen Wiechert gehen. Und damit nicht genug. Eine Fraktionsbildung mit dem Einzelratsmitglied der Linken, Wolfgang Voesch, steht als sehr realistische Möglichkeit im Raum, so Potthof weiter. Die Parteikollegen wolle Kurz Potthoff noch in dieser Woche über seine Entscheidung informieren. Ein entsprechendes Schreiben an Geschäftsführer Gerd Schürmann und Fraktionschef Klaus Böning wolle er zeitnah aufsetzen.
Vor seinem Fraktionsaustritt hatte Kurt Potthoff bereits sein Amt als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mitte niedergelegt.
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