Fröndenberg. Das Hobby zum Beruf machen: das war für die Fröndenbergerin Jana Trautmann nie ein Thema. Und doch hat sie es geschafft. Basteln ist ihre Passion.
Kreativ war Jana Trautmann schon immer. „Seit ich ein Kind bin, habe ich ungefähr jedes Hobby ausprobiert, was es auf diesem Planeten gibt“, sagt sie und lacht. Sie hat es geschafft, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Seit nun schon sechs Jahren gibt sie Bastel-Workshops und ist mit ihrem „Stampin Up“-Unternehmen nicht nur in Fröndenberg bekannt.
Ursprünglich hat die Fröndenbergerin in der Kreisverwaltung in Unna gearbeitet. Dass sie diesen Job irgendwann mal aufgeben würde, und sich voll und ganz ihrer Leidenschaft widmen kann, damit habe die 36-Jährige wirklich nicht gerechnet. „Ich habe immer gerne gebastelt, aber mit der Arbeit blieb dafür irgendwann nur wenig Zeit“, erzählt sie. Zu ihrem Beruf als Kommunalbeamtin machte sie noch einen Ausbilderschein und hing ein Fernstudium hinten dran. „Als dann eigentlich alles fertig und geschafft war, fragte mich mein Mann, was eigentlich mit dem Basteln ist.“ Und so informierte sich Jana Trautmann über das Internet und stolperte über „Stampin Up“. „Das hat mich direkt begeistert, weil alles so exakt gemacht werden muss, das mag ich.“ Da „Stampin Up“ per Direktvertrieb lief, kontaktierte sie eine der Demonstrantinnen. „Ich habe dann eine Stempelparty geschmissen, meine Kollegen und Freunde genötigt zu kommen“, erzählt sie rückblickend und lacht. Und nach diesem Abend habe sie Blut geleckt.
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Aufträge per Briefpost
Stempelkarten zu erstellen, außergewöhnliche Boxen und Karten, das ist ihre Leidenschaft und so entschied sie sich nach der Stempelparty im Jahr 2012 dazu, das Ganze weiter zu machen. Zunächst aber eigentlich nur für den Eigenbedarf. Doch schnell merkte sie, dass es mehr ist und so zog sie ihr Bastel-Hobby ein dreiviertel Jahr später als richtiges Geschäft auf. „Meine Kunden kommen aus ganz Deutschland“, erzählt sie. Mit vielen hat die 36-Jährige daher lediglich telefonisch, per Video oder E-Mail Kontakt. Doch sie hat auch ältere Kunden, die weder E-Mail noch WhatsApp nutzen. „Die Aufträge kommen dann per Briefpost, das ist total süß.“
„Dafür, dass ich das eigentlich nur für mich machen wollte, ist das irgendwie ganz schön groß geworden“, sagt Jana Trautmann, die auf der Plattform Instagram mehr als 4000 Abonnenten hat. Und auch auf Youtube ist sie aktiv. Regelmäßig dreht sie Videos und präsentiert dort Bastelanleitungen. „Manchmal sind das total einfache Sachen, die schon so einfach sind, dass man von selbst gar nicht drauf kommt“, gibt sie zu und lacht.
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Corona bekommt auch Jana Trautmann zu spüren
In der Regel gibt die Fröndenbergerin auch Workshops. Doch die Corona-Pandemie lässt das nun nicht mehr zu. „Der letzte Workshop war im Februar.“ Daher habe man sich als Team nun überlegt das Ganze live auf Facebook zu streamen und das kam bisher mehr als gut an. „Die Leute fragten direkt, wann der nächste Live-Workshop kommt.“ Denn es gehe nicht nur ums Basteln, sondern auch um das Zusammensitzen und Austauschen, was nun schlichtweg fehlt.
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In der Vergangenheit hat die Bastlerin auch viele Aufträge angenommen, aus zeitlichen und privaten Gründen ist das derzeit nur noch bedingt möglich. Beispielsweise hat sie eine große sogenannte Explosions-Box für ein Krimidinner gebastelt. Eine Explosions-Box bedeutet, dass wenn der Deckel abgenommen wird, die Seiten herunterfallen und in der Mitte etwas besonderes steht. „Bei Hochzeiten ist es beispielsweise eine mehrstöckige Torte.“ Diese Art von Kreativität mag Jana Trautmann am liebsten. „Da kommt glaube ich mein Opa in mir durch, der Ingenieur war.“ Denn am liebsten tüftelt die 36-Jährige und bastelt kleine Verpackungen mit Machenismen, zum Aufziehen oder Ausklappen. „Da kann ich Stunden mit verbringen.“