Menden. Gastronomen aus Menden berichten von Erfahrungen nach der Wiedereröffnung. Das Ergebnis reicht von leeren Gasträumen bis zu vollen Terrassen.

Ein langes Wochenende mit zumindest einem hochsommerlichen Feiertag liegt hinter uns. Ein Grund für viele Menschen, auch unter den besonderen Corona-Bedingungen wieder mal auszugehen? Gastronomen aus Menden berichten über ihre Erfahrungen genau zwei Wochen, nachdem sie wieder öffnen durften.

Vergrößerter Abstand und dadurch weniger Kapazität, regelmäßige Desinfektion, Nachhalten der Adressen der Besucher: Die Bedingungen für den Restaurantbesuch sind mittlerweile weitestgehend bekannt. Aber wie haben die Menschen in Menden die Möglichkeit wahrgenommen, dass sie nun wieder essen gehen könnten. Gab es nun am Wochenende den ersten richtig großen Ansturm? Besonders am Feiertag, der mit einem Vorgeschmack auf den Hochsommer zum Spaziergang einlud? Und entsprechend eine wirklich volle Fußgängerzone in der Mendener Innenstadt präsentierte.

Aufforderung, sich der Lage bewusst zu sein

Für großen Aufruhr sorgte kürzlich die Nachricht aus dem niedersächsischen Kreis Leer von einem Corona-Ausbruch nach einer privaten Feier in einem dortigen Lokal (vor der regulären Wiedereröffnung). Hier scheint es darauf hinzudeuten, dass massiv Regeln verletzt wurden. Für
Gastronom Franz-Josef Oberkampf aber kein Grund, sich um die Gesamtsituation Sorgen zu machen, vielmehr eine erneute und dringende Aufforderung an alle Mitstreiter in der Gastronomie, sich ganz klar der Lage bewusst zu sein. „Wir halten die Regeln wirklich sehr gründlich ein."

Die vorhandenen Sitzplätze in Lokalen, Pizzerien und Eisdielen waren sehr gut besetzt, teilweise fast ausgebucht. Insgesamt aber fällt das Ergebnis unser Umfrage gemischt aus, reicht von eher leeren Gasträumen bis zu vollen Außenterrassen . „Viele Leute haben wohl noch Angst“, sagt Niko Ntoulmperis von der Stadtschänke an der Bahnhofstraße und vermutet darin den Grund für den bislang eher bescheidenen Besuch in seiner Gastwirtschaft. Ebenso das neue Hygieneprozedere ließe einige zurückschrecken. An diesem Gesamtfazit konnte auch der sommerliche Feiertag mit vielen besetzten Tischen draußen vor dem Lokal nichts ändern. Klar, die Menschen waren in großer Zahl unterwegs, Platz genommen bei ihm hätten dann aber nicht so viele, erzählt der Gastwirt.

Er hofft, dass es sich beim nächsten langen Wochenende, welches mit Pfingsten schon vor der Tür steht, deutlich bessern wird.

Es braucht Zeit zum Einspielen

Franz-Josef Oberkampf äußert sich da im WP-Gespräch deutlich zufriedener. „Sicherlich kann es noch besser werden, aber bislang ist unser Angebot nach der Wiedereröffnung gut angenommen worden.“ Die Rahmenbedingungen und der Verhaltenskatalog bräuchten durchaus noch etwas Zeit zum Einspielen, aber alles in allem ist man im Haus Oberkampf froh, dass ihnen die Gäste die Treue halten. Auch wenn das Ambiente teilweise schon ein anderes ist.

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Franz-Josef Oberkampf erzählt etwa von einem Stammtischtreffen, welche sich den Regeln entsprechend immer nur zu zweit an einen Tisch und die ganze Gruppe dann entsprechend weit auseinandersetzen mussten. „Die Geselligkeit kommt da noch nicht so richtig auf wie gewohnt.“ Und gerade der Thekenbetrieb – ebenfalls noch nicht gestattet – mache ja auch die besondere Atmosphäre eines Gasthauses aus.

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Aber das positive Gemüt des Gastwirtes, sein Optimismus auch in Bezug auf das nächste lange Wochenende, sind selbst durchs Telefon greifbar. „Es wird sich einspielen. Wir hoffen einfach das Beste.“

Etwas andere Rahmenbedingungen als die Gastronomie rund um die Fußgängerzone mit potenziell viel Laufkundschaft hat zum Beispiel die Bauernstube an der B7. Auch hier aber ist man sehr positiv gestimmt über den Neustart. Gut ausgebuchte Tische gab es hier vom ersten Öffnungstag an, oft sogar komplett belegt, teilweise mehrfach nacheinander. In Brockhausen, abseits der Laufkundschaft, kann man sich auf die treuen Stammkunden verlassen, die ihr Herzenslokal weiter unterstützen möchten.