Menden. Autokino, Zeltfestival, Kunstfest „Passagen“: Die Kreativität bei Kulturtreibenden ist groß. Die Furcht vor dem Lockdown aber umso größer.
Auf die Kulturbranche kommt angesichts des „Lockdowns light“ eine harte Zeit zu, dessen ist sich auch der Mendener Kulturamtsleiter Andreas Nolte sicher. Doch, ob und wie die Verwaltung helfen kann, muss die Politik entscheiden.
Über 40 Vereine angeschrieben
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„Ich hatte es mir anders vorgestellt“, sagt Nolte über sein erstes Jahr im Mendener Kulturamt. Dass er zum Start direkt mit einer Pandemie zu kämpfen hat, die den Kultur- und Veranstaltungsbetrieb in der Hönnestadt gleich zweimal gänzlich lahm legt, sei so natürlich nicht abzusehen gewesen. Und obwohl einer ganzen Branche wieder einmal ungewisse Zeiten bevorstehen, lobt Nolte den Einfallsreichtum der heimischen Kulturtreibenden. Mit Blick auf Autokino, Zeltfestival oder aber auch das Kunstfest „Passagen“ habe Menden bewiesen, dass es selbst in schweren Zeiten ein Lichtblick in der Region gibt. Gerade das Kunstfest auf Gut Rödinghausen sei in Südwestfalen gut angenommen worden.
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Ob und wie heimischen Vereinen geholfen werden muss – und kann – bleibt jedoch abzuwarten. Zwar hat der Kulturausschuss in seiner bislang letzten Sitzung beschlossen, sich mit den Vereinen in Verbindung zu setzen; doch das bezog sich zunächst auf den ersten Lockdown im Frühjahr. Sofern sie Unterstützung bei laufenden Kosten wie Miete und Co. brauchen, sollten sie den Nachweis erbringen, dass dies in Verbindung mit ausbleibenden Einnahmen aus geplanten Auftritten in Zusammenhang steht. „Die Rückläufer sind überschaubar“, so Nolte. Über 40 Vereine habe das Kulturamt so in den vergangenen Wochen angefragt.
Hoffen auf den Dezember
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Wie sich die Lage nun – angesichts des zweiten Lockdowns – darstellt, bleibe, so Nolte, aber abzuwarten. Gleichwohl lobt er die Kulturtreibenden der Hönnestadt: „Es hat sehr viele, kreative Lösungsansätze gegeben.“ Das sei nicht nur auf Veranstaltungen wie das Zeltfestival gemünzt, sondern auf sämtliche Hygienepläne, die in den vergangenen Monaten bei der Verwaltung aufgelaufen seien.
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Nun bleibe zunächst „das Prinzip Hoffnung“ und eine „positive Unsicherheit“, einzelne Veranstaltungen im Dezember womöglich wieder stattfinden zu lassen. „Ich hoffe, dass es unterm Strich nicht dazu führt, dass wir eine ärmere Kulturlandschaft haben werden“, so Nolte mit Blick auf den Lockdown.
In der kommenden Legislaturperiode ist derweil mit weiteren Unterstützungsanträgen zu rechnen. Das Mendener Amateur Theater (MAT), AktiVokal und die Ruhrtalbläser Halingen haben demnach schon Alarm geschlagen. Beim MAT hatte man bereits im Mai erklärt, dass selbst eine Öffnung unter Auflagen sich kaum rechne.
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