Menden. Seit dem 1. Oktober können die Gruppen wieder an ihren Kursen im Seniorentreff Menden teilnehmen. Zuerst überwog die Freude, nun gibt es Bedenken.
Sie gehören zur sogenannten Risikogruppe – Senioren. Beim Seniorentreff in Menden können sie zusammenkommen, um Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen oder auch sportlich aktiv zu werden. Jedoch macht die Corona das Ganze schwierig. Das Robert-Koch-Institut berichtete bereits zu Beginn der Pandemie darüber, dass Menschen ab 60 Jahren anfälliger für einen schweren Krankheitsverlauf der Covid-19-Infektion sind. Doch insbesondere die Abschottung und Isolation macht vielen älteren Menschen zu schaffen. Und eine zweite Welle des Virus’ macht auch Iris Schieferdecker, Leiterin des Seniorentreffs, nachdenklich.
„Für viele Senioren wäre eine erneute Schließung eine Katastrophe“, beklagt sie im Gespräch mit der Westfalenpost. Seit dem 1. Oktober finden die Gruppensitzungen wieder am Neumarkt 3 statt. Die Freude war groß, erzählt die Leiterin. Insbesondere die Einsamkeit habe vielen älteren Menschen zu schaffen gemacht, das hat auch Iris Schieferdecker wahrgenommen. Trotz der nun wieder stattfindenden Gruppen-Kurse vor Ort, haben sich zwei Gruppen dazu entschieden, das Angebot vor Ort nicht wahrzunehmen. „Eine Gruppe vom Gedächtnistraining lässt sich die Unterlagen per Post zuschicken.“ Die Angst vor der Pandemie sei zu groß. „Immer mittwochs bringen wir das Ganze zur Post“, erzählt Schieferdecker. Ein Angebot, über das die Senioren sehr dankbar sind. „Das machen auch wir sehr gerne.“
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Café ist nach wie vor geschlossen
Eine andere Gruppe hingegen hat sich aufgrund der fehlenden Bewirtung gegen das Kommen entschieden. „Ihnen hat das Café und die Bewirtung besonders gut gefallen, und da das nun wegfällt, kommen sie nicht.“ Denn aufgrund von Corona kann das Café vom Seniorentreff nicht öffnen und bleibt vorerst noch geschlossen.
Eigentlich, so Schiefendecker, habe die Hoffnung und Freude bei den Senioren überwogen. Doch seit dem vergangenen Wochenende, den ansteigenden Corona-Fällen und der Überschreitung des Inzidenz-Wertes, sind wieder deutliche Ängste spürbar. „Vielen haben nun doch wieder Angst, dass der Seniorentreff erneut schließen muss“, sagt sie. Zwar hofft die Leiterin des Treffs, dass Menden das „kleine gallische Dorf“ bleibt, doch wissen kann auch sie es nicht. Man tue derzeit alles, um sich an die Verordnungen zu halten und den Menschen so viel, wie eben möglich, zu bieten.
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Separate Einlasskontrolle für Seniorentreff
Allerdings sei es auch manchmal schwierig. Insbesondere bei den Gruppen, die gemeinsam Karten spielen, muss auf Abstände und Co. geachtet werden. Es müssen immer ein Sitzplan, eine Liste und die Formulare zur Kontaktverfolgung ausgefüllt werden. Ebenfalls gibt es eine separate Einlasskontrolle. Bei dieser werden mehrere Fragen zum persönlichen Befinden gestellt und es wird auf die Maskenpflicht auf den Wegen zum Platz oder zur Toilette hingewiesen. „Das wird auch kontrolliert. Unsere Mitarbeiter achten dann auch darauf, dass die Maske richtig getragen wird.“
Für den Fall der Fälle weiß auch Iris Schieferdecker so „ad hoc“ keine Lösung. Bei ihr bleibt derzeit die Hoffnung bestehen, dass keine Schließung erfolgen muss und die Senioren so endlich wieder die Möglichkeit haben, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Natürlich auf Abstand, versteht sich.
>>> INFO:
Der Seniorentreff am Neumarkt 3 ist telefonisch unter 02373/9031298 erreichbar. Die Öffnungszeiten für Gruppen sind: Montag 13.30 Uhr bis 17 Uhr, Dienstag 9 Uhr bis 12 Uhr, Mittwoch 9 Uhr bis 12 Uhr und 13.30 Uhr bis 17 Uhr.