Menden. Im Rahmen der Unfallprävention hat die Kreispolizei auf dem Wochenmarkt in Menden Rolltoren überprüft. Das Ergebnis war deutlich.
Gute Bremsen sind lebenswichtig. Das gilt nicht nur für Autos, Fahr- und Motorräder, sondern auch beim Rollator. Eine Überprüfung am Freitag auf dem Wochenmarkt in Menden brachte deutliche Ergebnisse.
Ziemlich fasziniert zeigt sich Peter Maywald nach gut eineinhalb Stunden auf dem Marktplatz. In Lendringsen führt er das Sanitätshaus Gerotronik. Auf Einladung der Verkehrsunfallprävention der Polizei des Märkischen Kreises überprüfte Maywald am Freitagvormittag zahlreiche Rollatoren, die in der Mendener Innenstadt auf dem Wochenmarkt unterwegs waren. „Dass bei so vielen Rollatoren die Bremsen nicht richtig eingestellt sind, hat mich doch überrascht“, war Maywalds Feststellung. Nämlich bei fast allen der überprüften Geräte.
Isabel Fröhlich und Andreas Filthaut hatten Passanten mit Rollator angesprochen, ob sie diesen nicht überprüfen lassen wollen, zu ihrer eigenen Sicherheit. „Die allermeisten Menschen waren sehr dankbar, dass wir ihnen diese Möglichkeit angeboten haben“, so Isabel Fröhlich. Wenn die Bremsen nicht richtig greifen, kann es schließlich schnell sehr gefährlich werden.
Wer nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, der verlässt sich schließlich auf dieses Hilfsmittel, stützt sich mitunter auch mit seinem ganzen Körpergewicht darauf. Die Geräte sind auch so angelegt, dass man sich für eine Erholungspause darauf setzen kann. Da ist Stabilität bei allen Teilen des Rollators wichtig.
Schwere Stürze können die Folge sein
Das gilt auch für die Griffe, die nach einer gewissen Zeit locker werden können. Quergestänge oder die Kugellager der Reifen können brechen. Schwere Stürze sind dann möglicherweise die Folge. Mit Werkzeug können die Bremsen oft ganz einfach nachgezogen werden.
Die Mendenerin Bettina Kastner ist in der WP auf die Aktion aufmerksam geworden, wie sie berichtet, und hat sich ganz bewusst auf den Weg in die Fußgängerzone gemacht. Ihr Rollator, so wird Peter Maywald schnell feststellen, ist in puncto Pflege und Zustand absolut vorbildlich. Auch wenn das Gefährt schon einige Jahre auf dem Buckel hat. „Dieses Modell war aber auch mal Testsieger“, weiß der Experte von der guten Qualität. Die Bremsen tun einwandfrei ihren Dienst. „Ich achte aber auch sehr darauf“, erzählt Bettina Kastner. „Wo ich wohne, fallen im Herbst immer viele Blätter von den Bäumen, der Weg wird rutschig, und da möchte ich vorher testen, ob am Rollator alles funktioniert.“
Umgang mit Rollator will geübt sein
Bei einer anderen Teilnehmerin konstatiert Maywald, dass der Rollator repariert werden muss. Die Besitzerin erzählt, dass sie ihn innerhalb der Familie übernommen hat. Aber auch in diesem Fall sollte er überprüft und auch richtig eingestellt werden. Manche haben die beiden Armstützen nämlich viel zu tief, gehen deshalb gebückt. „Man muss auch den Umgang mit einem Rollator üben“, erklärt der Polizeibeamte Andreas Filthaut. Auch wenn es manchen Menschen nicht so angenehm ist, nun auf so ein Gerät angewiesen zu sein.
Beim Gewicht der Rollatoren gibt es eine große Spannbreite. Modelle, wie Peter Maywald am Freitag eines zeigt, aus Carbon gibt es schon ab vier Kilo, andere wiegen mehr als dreimal so viel. Bei der Handhabung im Alltag, der Verladung ins Auto oder den Bus etwa, auch ein gewichtiges Argument.
Sichtbarkeit gerade in dunkler Jahreszeit wichtig
Für jeden, der am Freitag das Gefährt überprüfen lässt, gibt es auch ein gelbes, reflektierendes Band, welches man nicht nur um den Rollator binden kann. Gerade die kommenden dunkle Jahreszeit rückt das Thema Sichtbarkeit im Verkehr wieder in den Mittelpunkt. „Leider kommen auch immer wieder Senioren zu Tode, weil sie von anderen Verkehrsteilnehmern zu spät gesehen werden“, weiß Isabel Fröhlich. Und körperliche Gebrechen machen ein Ausweichen umso schwerer. Also sollte man nicht nur seine eigene Kleidung, sondern auch Hilfsmittel wie den Rollator ins rechte Licht rücken.