Menden. Nachdem der Inzidenzwert von 35 überschritten wurde, drohen für Menden neue Verbote und Regeln. Gastronomie, Fußgängerzone und Kirchen betroffen.

Nachdem der Märkische Kreis am Freitag den Inzidenzwert von 35 knapp überschritten hat, drohen jetzt auch in Menden Einschränkungen. Bis zum Abend war noch unklar, welche der jetzt möglichen Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Der verantwortliche Kreis hatte zunächst auf die neuen Verordnungen des Landes gewartet. Für die entscheidenden Regeln wanderte der Schwarze Peter dann aber zur Mendener Stadtverwaltung.

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Menden kann jetzt – nachdem der 35er-Wert überschritten wurde – eine Sperrstunde für die Gastronomie anordnen. Ab 23 Uhr dürften Restaurants und Kneipen dann nicht mehr geöffnet haben. Auch der Swingerclub, der derzeit als kombinierter Hotel- und Restaurant-Betrieb läuft, müsste dann spätestens um diese Uhrzeit wieder schließen. Für die Fußgängerzone kann eine generelle Maskenpflicht ausgesprochen werden, muss aber nicht. Auch hier ist die Stadt in der Verantwortung, entsprechende Bereiche festzulegen.

Krisenstab tagt Anfang der Woche

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„Wir müssen erst einmal schauen, welche Bereiche betroffen sein könnten“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich am Abend. Eine generelle Maskenpflicht in der Fußgängerzone müsste auch entsprechend kontrolliert werden. Dafür brauche die Stadt Personal. Ehrlich will nicht ausschließen, dass dann sogar wieder verstärkt auf Sicherheitsdienste zurückgegriffen werden muss. Es sei auch noch nicht klar, ob die Sperrstunde kommt. „Ich gehe davon aus, dass wir genau abwägen müssen“, sagt Ehrlich.

Der städtische Krisenstab wird voraussichtlich Anfang der Woche beraten, wenn nicht vorher der 50er-Inzidenz-Wert überschritten wird. Dann wären die Einschränkungen ohnehin verpflichtend. „Alle Veranstaltungen stehen auf dem Prüfstand“, kündigt Ehrlich an. Das Negative an den neuen Regeln sei zugleich das Positive: Man müsse jetzt selbst mehrfestlegen, andererseits könne man aber auch selbst auf Menden abgestimmt reagieren.

Neue Regeln auch für private Feiern in Menden

Die Landesregierung hatte am Freitagnachmittag die Regeln für die neue Corona-Schutzverordnung in Düsseldorf vorgestellt. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hätte am Mittag eigentlich im Fröndenberger Schmallenbach-Haus sein wollen, um sich nach den Todesfällen im Frühjahr ein Bild von der Lage in der Alteneinrichtung zu machen. Die Aktualität der Ereignisse überrollte alle. Auch die Inzidenzzahl im Kreis hatte am Donnerstagabend den Wert von 35 knapp überschritten. Damit hatte der Kreis erstmals seit Existieren der neuen Regeln diesen Wert gerissen. Auch auf Menden heruntergebrochen liegt die Inzidenz im ähnlichen Bereich. Zur Erinnerung: Gemeint ist die Zahl der Infizierten innerhalb der vergangenen sieben Tage, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner.

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Eine klare Beschränkung, die jetzt noch verschärft wurde: An Feiern außerhalb der eigenen Wohnung dürfen nur noch maximal 25 Personen teilnehmen. Wir lange gelten diese Maßnahmen? „Die Gefährdungsstufen können erst aufgehoben werden, nachdem die jeweiligen Grenzwerte der 7-Tages-Inzidenz an sieben aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten wurden“, sagt Kreissprecherin Ursula Erkens.

Krankenhaus Menden: So laufen Patientenbesuche ab

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Im Krankenhaus sind Besuche vorerst weiter erlaubt. Pro Tag ist in der Zeit von 15 bis 17 Uhr ein Besuch durch eine Person pro Patient gestattet. Die Gäste dürfen sich maximal 30 Minuten im Vincenz-Krankenhaus aufhalten. Bei Betreten des Gebäudes durch den Haupteingang ist ein Fragebogen für Besucher auszufüllen. Dieser kann auch bereits vorab zu Hause vorbereitet und dann mitgebracht werden.

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„Da wir von Anfang an strenge Kontrollen durchgeführt haben, können wir erst einmal dabei bleiben. Das hat bislang alles sehr gut funktioniert“, sagt Krankenhaus-Sprecher Christian Bers. Gleichwohl gelte: „Diese Regelung kann sich aber auch täglich wieder ändern.“ Der Krisenstab der Klinik tritt wieder fast täglich zusammen, um die Lage neu zu bewerten.

Evangelische Kirche überprüft mehrere Regeln und auch das Singen

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Veränderungen wird es in den Kirchen geben. „Wir werden wieder zum durchgängigen Tragen des Mund-Nasenschutzes zurückkehren“, sagt der evangelische Pfarrer Frank Fiedler. Zuletzt durfte die Maske am Sitzplatz abgelegt werden, das sei jetzt nicht mehr erlaubt. „Wir werden auch kurzfristig und ernsthaft drüber nachdenken, ob wir wieder auf jede Form von Gesang und Musik mit Blasinstrumenten verzichten müssen“, sagt Fiedler. Auch bei den möglichen Sitzmodellen werde wahrscheinlich wieder das mit dem größten Abstand bevorzugt. Der katholische Pastoralverbund Menden lässt nach aktuellem Stand weiter eingeschränkt Besucher in die Gottesdienste. Gleichzeitig werde die Sonntagsmesse aus St. Vincenz weiter im Livestream im Internet übertragen.

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