Menden. Der Betrieb in der 1100 Gäste fassenden Menden-Arena ist durch die neuen Corona-Regeln lahmgelegt. Die Besitzerin zeigt sich geschockt.
Die Verschärfung der Corona-Regeln durch die Landesregierung trifft Veranstalter und Vermieter hart. Die 1100 Menschen fassende Menden-Arena wird jetzt zum großen Verlierer, weil nur noch 50 Besucher an Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Die Besitzer der Halle kämpfen jetzt ums Überleben. Bis zum Dienstagabend hatte das sogar noch ganz anders ausgesehen.
Eigentlich hatte Mary Celik am Mittwoch im Gespräch mit der Redaktion etwas von der verstärkten Nachfrage in der Menden-Arena erzählen wollen. Nach all den Verboten in den benachbarten Risikogebieten suchten Hochzeitspaare nach neuen Veranstaltungsorten. Die Menden-Arena konnte gegenüber Veranstaltungsorten im Kreis Unna damit punkten, bis zu 150 Gäste bewirten zu können. Und nun steht die Besitzerin der Veranstaltungshalle fassungslos an gedeckten Tischen.
Nur noch 50 Gäste bei Feiern erlaubt
„Wir dürfen nur noch 50. Da wird kaum noch jemand feiern wollen“, sagt Mary Celik. Der Hochglanz-Saal ist ein Veranstaltungstempel aus Tausendundeinernacht. Mary Celik hatte die Halle in den vergangenen drei Jahren auf Hochglanz poliert. Türkische Hochzeitspaare geben hier ein halbes Vermögen aus, um Hochzeiten zu feiern. „Wir hatten doch schon alles reduziert“, sagt Mary Celik. Die Tische waren auseinandergerückt. Statt zehn Personen durften zuletzt nur noch sieben Menschen an einem Tisch Platz nehmen. Die meisten Tische blieben ganz leer.
Es klingt absurd, aber verdeutlicht die Dimensionen: Jetzt, nach den neuen Regeln, wäre in der riesigen Halle Platz für eine Person pro Tisch. Mary Celik steht die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. All die Corona-Maßnahmen waren vergebens. Sie hatte noch in Schutzvorrichtungen investiert, tausende Euro ausgegeben. „Unsere Luftreinigungsanlagen schaffen innerhalb einer Stunde, die Luft komplett umzuwälzen“, sagt Celik. Die Extra-Investition kann sie jetzt im wahrsten Sinne in den Wind schreiben.
„Wir waren gut gebucht für die nächsten Wochen. Wir hatten an jedem Wochenende eine Gesellschaft“, sagt Celik. Aber die wenigsten Gesellschaften hätten wohl Interesse, mit 50 Personen zu kommen. In dem riesigen Saal stehen vorne zwei Throne für das Brautpaar. Hinter der Bühne befindet sich eine mehr als mannshohe LED-Leinwand.
Hohe Stromkosten für den Saal und Ausgaben für die LED-Technik
Mit 50 Menschen lohne sich der Betrieb nicht. Alleine die Stromkosten für den Saal mit seiner modernen LED-Technik seien zu hoch. „Wir hatten jetzt immer zwei Personen alleine für die Erfassung der Daten abgestellt“, sagt Celik. Am Eingang und im Foyer stehen überall Desinfektionsmittel.
Stadtsprecher Johannes Ehrlich verweist auf die neue Schutzverordnung des Landes. „Das hat nichts mit unserem Inzidenzwert zu tun.“ Demnach sind nur noch 50 Personen bei Feiern erlaubt – es sei denn die Veranstaltung wurde bereits vor dem 10. Oktober gebucht, sie findet noch im Oktober statt und der lokale Inzidenzwert liegt nicht über 35.
Mary Celik sieht jetzt schon Probleme für das kommende Jahr. Denn die neuerliche Corona-Welle mit allen Einschränkungen bremse auch die Nachfrage für das kommende Jahr. „Es plant kaum jemand eine große Hochzeit, wenn man nicht die Sicherheit hat.“ Sie hoffe auf Unterstützung aus der Politik. Fest stehe: Dank laufender Kosten drohe ihr als Eigentümerin sehr bald ein richtig großes Problem.
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