Menden. In Menden liegt eine Bäckereifiliale seit sieben Jahren im Dornröschenschlaf. Die Räume sind volleingerichtet. Die Besitzerin erklärt, warum.
In Menden ist eine volleingerichtete Bäckereifiliale seit sieben Jahren geschlossen. Die Einrichtung in der „Geisterbäckerei“ Battenfeld ist quasi unberührt. Die frühere Besitzerin erklärt, was hinter dem Dornröschenschlaf steckt und was mit der Immobilie geplant ist.
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Es sieht nach Pause aus. Die Theke ist leergeräumt. Im Fenster liegt noch die Herbstdekoration. Mächtige Knetmaschinen zeigen, dass hier mal richtig gebacken wurde. Der Schriftzug über der Tür verblasst nach und nach. „Wir wollten kein weißes Bettlaken ins Fenster hängen“, sagt die frühere Chefin Irmgard Battenfeld. Und so könnten Autofahrer, die an der Ampel vor der Tür warten, dass hier eigentlich jederzeit der Betrieb weitergehen könnte. In dem Bereich sind täglich mehrere tausend Fahrzeuge unterwegs.
Bäckerei hatte Ende August 2013 zum letzten Mal geöffnet
An dem Zustand hat sich seit sieben Jahren nichts geändert. Die Bäckerei Battenfeld an der gleichnamigen Battenfeld-Kreuzung hatte Ende August 2013 zum letzten Mal geöffnet. Im Konkurrenzkampf mit den großen Ketten sah der kleine Betrieb kaum noch Chancen. „Wenn wir jemanden für die Einrichtung finden, würden wir das auch abgeben“, sagt Irmgard Battenfeld. Es gebe Interessenten. Die Einrichtung würde für eine komplette Backstube nebst Verkaufsraum reichen. Nur ein Ofen ist nicht mehr da.
Bereut habe sie die Schließung nicht, sagt Irmgard Battenfeld. Das Haus sei in Familienbesitz. Deshalb sei es auch zu der kuriosen Situation mit dem Leerstand gekommen. Die Familie sei durchaus an einem Nachmieter für die Räume interessiert. Irmgard Battenfeld verweist auf den Parkplatz auf der Seite zur Wilhelmstraße. Das sei für Kunden doch durchaus attraktiv. Nur direkt vor der Eingangstür kann niemand parken. Da fließt der Verkehr über die Kreuzung.
Keine Chance auf neue Bäckerei an der Stelle
Eine Bäckerei werde an der Stelle wohl nicht mehr eröffnen, sagt die frühere Bäckerin. „Für die großen Ketten ist das zu klein. Da fehlt der Platz für den Cafébetrieb. Letztlich habe auch die Familie kein großes Interesse an einer Nachfolge aus der selben Branche. Denn der Backbetrieb sei auch immer mit einer gewissen Lärmbelästigung in der Nacht verbunden. „Freitags ging’s um halb drei raus, samstags um halb eins.“ Das habe man als Nachbar nicht so gerne.
Tatsächlich gebe es immer wieder frühere Kunden, die nachfragen, ob die Bäckerei denn bald mal wieder öffne. Ja, es gebe auch durchaus immer noch mal ein Wort des Bedauerns über die Schließung, sagt Irmgard Battenfeld. „Aber das sind die Kunden, die früher einmal im Jahr gekommen sind.“
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