Platte Heide. Es ist eine Sauerei sondergleichen. In den Altkleider-Containern auf Platte Heide wurde Fisch entsorgt. 1,2 Tonnen Kleidung landen auf dem Müll.

Es ist etwas, das Christian Rudolphi, der ehrenamtlich bei der Kolpingfamilie aktiv ist, kaum fassen kann. Unbekannte haben am vergangenen Wochenende verzehrfertigen Fisch in die Altkleider-Container auf Platte Heide geworfen. Die Folge: 1,2 Tonnen Altkleider sind nun buchstäblich für die Tonne. Eine absolute Unverschämtheit, findet der Mendener. Indes betont er, dass das Müll-Problem schon länger bestehe. Doch das jemand mutwillig Fischreste auf alle vier Altkleider-Container auf Platte Heide verteilt, das hat selbst Christian Rudolphi noch nicht erlebt.

„Das muss am Freitag gewesen sein“, vermutet er. Die vier Container auf Platte Heide seien demnach komplett voll gewesen. Entdeckt wurde die Sauerei jedoch erst am darauffolgenden Montag, wie Christian Hofbauer, zuständig für die Abholung der Altkleider-Container, bestätigt. „Unsere Mitarbeiter haben das entdeckt, als sie die Container entleert haben. Das war wirklich ekelhaft.“ Vor dem Hintergrund, dass die derzeitigen Temperaturen meist die 20-Grad Marke knacken, habe sich der „Fisch weiterentwickelt“, sagt Christian Hofbauer.

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Tragische Tatsache

Die Gründe für solch eine Tat verstehen beide nicht. Mindestens einmal wöchentlich werden die Altkleider-Container in ganz Menden geleert. Auch in Bösperde gebe es immer wieder Probleme. „Häufig schmeißen Leute ihren Müll da rein“, beklagt Rudolphi. Dabei ist Sinn und Zweck dieser Container, dass noch nutzbare Kleidung an bedürftige Menschen auf der ganzen Welt gespendet wird. „Wir verdienen da ja nichts dran.“ Dass mehr als eine Tonne nun weggeschmissen worden musste, sei enorm tragisch.

Auch wenn beide die Tatsache nun nicht mehr ändern können, appellieren sie an die Bürger, ihren Müll nicht in diesen Containern zu entsorgen und gleichzeitig weisen sie auch nochmal darauf hin, dass Kleidung lediglich in Säcken hineingeworfen werden darf und die Kleidung noch nutzbar sein muss. „Da spielt ja auch der Umweltgedanke eine Rolle“, sagt Rudolphi.

Polizei: „Das ist eine Sauerei“

Denn die Altkleider werden von den Mitarbeitern in der Regel vorsortiert. Doch genau das sei häufig nicht mehr möglich. „Da ist oft viel Müll drin, der gar nicht mehr zu gebrauchen ist“, beklagt Christian Hofbauer. Indes gibt er aber auch zu, dass solch extreme Sauereien mit tierischen Abfällen äußerst selten vorkommen. „Ich glaube, das ist das dritte Mal. Einmal fanden wir auch Schlachtabfälle in Altkleider-Containern und ein anderes Mal ein halbes Schaf.“ Das sei allerdings nicht in Menden gewesen.

Zwar wurde gegen den oder die Unbekannten keine Anzeige erstattet, doch das sei durchaus möglich, bestätigt Marcel Dilling, Pressesprecher der Polizei. Er erklärt, dass es sich hier definitiv um eine Sachbeschädigung handelt. „Wer eine Sache zerstört oder beschädigt, kann der Sachbeschädigung angezeigt werden“, sagt Dilling. Zudem zeigt auch der Polizeisprecher sich schockiert: „Das ist eine Sauerei.“