Menden. Dr. Roland Schröder und Sebastian Arlt gehen in die Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters in Menden.

Wer Mendens Bürgermeister wird, entscheidet sich erst in der Stichwahl in zwei Wochen. Dr. Roland Schröder (unterstützt von SPD, Grünen und UWG) landet bei der Kommunalwahl mit 39,7 Prozent (8114 Stimmen) vor CDU-Kandidat Sebastian Arlt (30,61 Prozent, 6255 Stimmen). Roland Schröder, der erst im Dezember seine Kandidatur angekündigt hatte und für die meisten Mendener bis dahin ein Unbekannter war, zeigt sich als überaus starker Herausforderer.

Am Sonntagabend gab es bei der Auszählung der Stimmen zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Roland Schröder und Sebastian Arlt. Schließlich hielt Schröder lange Zeit einen Vorsprung von wenigen Prozentpunkten vor Arlt. Diesen Vorsprung baute er mit der Auszählung weiterer Stimmbezirke immer weiter aus.

Deutlich höhere Wahlbeteiligung

Dr. Roland Schröder.
Dr. Roland Schröder. © Privat | Privat

Roland Schröder freute sich am Sonntagabend sichtlich: „Das ist ein unglaubliches Ergebnis, das ist Wahnsinn.“ Während der Wahlkampagne habe er viele „unglaublich positive Rückmeldungen“ bekommen. Doch ob sich diese auch tatsächlich in Stimmen niederschlagen, „weiß man am Ende ja nicht“.

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Und wie geht Schröder in die Stichwahl? „Erstmal bin ich Montag und Dienstag komplett an der Uni unterwegs, Mitte der Woche werden wir uns zusammensetzen und an der weiteren Strategie arbeiten.“ Er wolle alles daran setzen, bei der Stichwahl zu gewinnen. Gleichzeitig freue ihn die im Vergleich zur vergangenen Kommunalwahl deutlich höhere Wahlbeteiligung.

Sebastian Arlt zeigte sich angesichts des Ergebnisses „optimistisch“. Er habe nicht erwartet, im ersten Durchgang die absolute Mehrheit zu holen. „Da bin ich nicht überrascht, ich bin realistisch, das Ergebnis entspricht meinen Erwartungen.“ Er rechnet mit „zwei spannenden Wochen, die jetzt vor uns liegen. Da müssen wir die Wähler überzeugen.“

Sebastian Arlt.
Sebastian Arlt. © Yasser Aboshaeer | Yasser Aboshaeer

In den vergangenen Monaten hätten er und sein Team aus Gesprächen mit Bürgern viele Erkenntnisse mitgenommen: „Da geht es darum, was die Menschen hier bewegt. Das wird auch unser Ansatz in den nächsten zwei Wochen sein.“

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FDP-Kandidat Stefan Weige landete mit 14,21 Prozent in etwa in dem Bereich wie vor fünf Jahren, als er ebenfalls angetreten war (14,14 Prozent). Er sei enttäuscht, „aber jetzt heißt es Krönchen richten und weitergehen“. Niederlagen seien eine persönliche Herausforderung.

Trotz der Enttäuschung über sein persönliches Abschneiden sei er gleichzeitig glücklich, „dass wir unser Parteiergebnis quasi verdoppelt haben“. Warum seine Bürgermeister-Kandidatur nicht mehr Mendener überzeugt hat, wollen er und sein Team ab Montag analysieren. Fest stehe, dass er für die Stichwahl auf keinen Fall eine Wahlempfehlung abgeben werde: „Ich konzentriere mich jetzt auf die Parteiarbeit und die Arbeit in der Fraktion.“ Bei der Bürgermeister-Kandidatur vor fünf Jahren hatte Weige, als es zur Stichwahl zwischen Martin Wächter und Volker Fleige kam, den CDU-Kandidaten unterstützt.

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Einzelkandidat Andreas Nolte freut sich über seinen Achtungserfolg von 11,59 Prozent: „Im Grunde geht es mir damit ganz gut.“ Natürlich hätte er sich über mehr Stimmen gefreut, „aber wenn ich realistisch bin, war das Ergebnis so erwartbar. So ist halt der Wählerwille.“

Seine Kandidatur bereue er auf keinen Fall: „Wenn ich nochmal vor der Wahl stünde, würde ich es wieder so machen.“ In den vergangenen Wochen und Monaten habe er zahlreiche spannende Gespräche mit Mendenern geführt und – trotz seiner jahrzehntelangen Arbeit in der Stadtverwaltung – neue Erfahrungen gesammelt. Ob er für die Stichwahl eine Empfehlung für einen der beiden Kandidaten abgeben will, weiß Andreas Nolte noch nicht: „Ich kann mir das vorstellen, möchte aber erst mal ein paar Nächte darüber schlafen.“

AfD-Kandidat Rainer Schwanebeck landete am Schluss bei 3,89 Prozent. Für eine Stellungnahme war er am Sonntagabend nicht erreichbar.