Fröndenberg. Heinz Günter Freck und Sabina Müller ziehen in die Stichwahl für Fröndenberg. Lediglich 165 Stimmen Unterschied. Grüne und FWG gewinnen Ratssitze.

Freude bei den Grünen, ein wenig Enttäuschung bei der CDU und eine anstehende Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters – die Kommunalwahl 2020 brachte spannende Duelle und überraschende Ergebnisse mit sich. Bis zum Ende lieferten sich Heinz Günter Freck von der CDU und Sabina Müller von der SPD bei der Bürgermeisterwahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Letztendlich holte Freck durch die Briefwähler den ersten Platz mit 31,14 Prozent. Sabina Müller hatte nur 165 Stimmen weniger und kam auf 29,46 Prozent.

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Freck und die CDU

„Wir überlegen noch, wie wir die nächsten zwei Wochen angehen werden“, sagte Bürgermeister-Kandidat Heinz Günter Freck (CDU) am Sonntagabend, der am 27. September gegen Mitstreiterin Sabina Müller in der Stichwahl um das begehrte Amt für die Ruhrstadt antreten wird. Am Wahlabend zeigte sich Freck erfreut darüber, dass er es in die Stichwahl geschafft hat. „Die Karten werden jetzt nochmal komplett neu gemischt.“ Ob sich der CDU-Kandidat mehr erhofft hat, dazu äußert er sich nicht.

Olaf Lauschner, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Fröndenberg, war auch im Wahlstudio anzutreffen. Auf der einen Seite freute er sich über seien Einzug in den Kreistag, machte aber gleichzeitig seine Enttäuschung über die Ergebnisse für seine Partei in der Ratswahl deutlich. „Für den Stadtrat hätten wir deutlich mehr erwartet.“ Insgesamt haben die Christdemokraten im Vergleich zur Wahl 2014 zwei Plätze im Rat und 4,69 Prozentpunkte verloren (2014: 34,46 Prozent, 2020: 29,77 Prozent).

Gehen in zwei Wochen in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt in Fröndenberg: Heinz Günter Freck (links) und Sabina Müller (rechts)
Gehen in zwei Wochen in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt in Fröndenberg: Heinz Günter Freck (links) und Sabina Müller (rechts) © Alexander Lück | Alexander Lück

Müller und die SPD

Sabina Müller hofft auf die Unterstützer vom Grünen-Kandidat Frank Schröer. Am Sonntagabend zeigte sich die SPD-Kandidatin durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. „Morgen geht die Arbeit wieder los“, sagte sie. Weniger als zwei Prozentpunkte trennen sie von ihrem Stichwahl-Mitstreiter Heinz Günter Freck. Die Sozialdemokratin setzt in der Stichwahl am 27. September vor allem auf die Wähler von Frank Schröer. Bis zur Auszählung der Briefwahlergebnisse lag Sabina Müller knapp vor Freck, dann kam die Wende: Mit insgesamt 29,46 Prozent sichert sich die 51-Jährige den Einzug ins „Finale“.

Aber auch die Sozialdemokraten mussten bei der Ratswahl einen Verlust von mehr als acht Prozentpunkten in Kauf nehmen. 2014 holte die SPD 38,81 Prozent der Stimmen, bei den Kommunalwahlen 2020 lediglich 30,62 Prozent. Indes verringern sich auch die Sitze der SPD im Rat: Von zuvor 14 Sitzen sind es nun noch 11. Dennoch war die SPD bei der Fröndenberger Ratswahl stärkste Partei.

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Büscher und die FWG

Bei Matthias Büscher war am Wahlabend ein wenig Enttäuschung spürbar: „Ich bin halt nochmal angetreten, aber die Menschen haben sich halt anders entschieden“, sagt er am Sonntagabend im Wahlstudio in der Gesamtschule Fröndenberg.

Doch er hatte auch Grund zur Freude: In der Fröndenberger Ratswahl konnte seine Partei, die FWG (Freie Wählergemeinschaft), ihre Sitze mehr als verdoppeln. Mit insgesamt 15,11 Prozent in der Ratswahl sicherte sich die FWG fünf Plätze im Rat. „Darüber bin ich super happy.“

Schröer und die Grünen

Obwohl Frank Schröer, Bürgermeister-Kandidat der Grünen, den letzten Platz machte, zeigte er sich am Sonntagabend mehr als zufrieden: „Mit mehr habe ich nicht gerechnet“, gibt er zu. Als Neuling in der Politik freut er sich über das Ergebnis von 18,98 Prozent. Er habe viel erlebt, viele nette Erlebnisse und Begegnungen im Wahlkampf gehabt. „Ich kann mir vorstellen, mich weiter in der Politik zu engagieren und in fünf Jahren nochmal anzutreten“, sagt er am Wahlabend und lacht.

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Indes konnten die Grünen auch im Rat zwei Plätze dazu gewinnen. Im Vergleich zur Wahl im Jahr 2014 gewannen sie mehr als sechs Prozentpunkte (2014: 12,11 Prozent; 2020: 18,77 Prozent).