Menden. Der Mendener Unternehmer Ernst Schulte ruft in einer Anzeige dazu auf, den CDU-Kandidaten Sebastian Arlt nicht zu wählen. Die Reaktionen darauf.

Der Mendener Unternehmer Ernst Schulte spricht sich in einer Anzeigenkampagne gegen den CDU-Bürgermeister-Kandidaten Sebastian Arlt aus. Schulte, dessen Vater selbst die CDU in Menden gründete, wirbt dagegen offensiv für einen Gegner.

Ernst Schulte (links) mit Prof. Dr. Otto Wulff von der Senioren-Union.
Ernst Schulte (links) mit Prof. Dr. Otto Wulff von der Senioren-Union. © Westfalenpost | Martina Dinslage

Schulte spricht sich in der Anzeige offensiv für den unabhängigen Kandidaten Roland Schröder aus, den er für die „zukunftsträchtigere Alternative“ halte. „Ich traue ihm zu, Ideen und Initiativen zu liefern, um Menden weiterzuentwickeln“, erklärt Schulte. Seine Anzeige sei nicht nur ein Wahlaufruf für Schröder, sondern „eine Einladung die Zukunft Mendens zu gestalten“.

75-Jähriger fragt nach dem „Sebastian Arlt Projekt“

Der 75-Jährige Unternehmer (ECO Schulte) spricht sich namentlich gegen Sebastian Arlt aus. In der Anzeige heißt es: „Welche Impulse, welche Ideen hat er in diesen mehr als 10 Jahren für die Entwicklung dieser Stadt gegeben? Wo steht in Menden das „Sebastian Arlt Projekt“!? Dieser Stillstand muss aufgehoben werden! Genug Zeit für Veränderungen hat es gegeben.“ Schultes Vater Heinrich war selbst 20 Jahre lang Fraktionschef der CDU. Schulte selbst gründete in Menden die Junge Union. Er ist aber kein CDU-Mitglied mehr.

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Die CDU zeigt sich auf Nachfrage gelassen. „Jeder hat das Recht auf freie Äußerung“, sagt Parteichef Sebastian Schmidt zur WP. Er verweist auf ähnliche Kampagnen in anderen Wahlkämpfen. Damit müsse und werde man umgehen. Eine Antwort lässt Schmidt aktuell offen. Konsequenzen drohen wegen des bereits erfolgten Parteiaustritts ohnehin nicht.

Roland Schröder freut sich über die Unterstützung

In der Kritik: CDU-Kandidat Sebastian Arlt bei der Podiumsdiskussion des IMW unter dem Zeltdach am Mendener Rathaus.
In der Kritik: CDU-Kandidat Sebastian Arlt bei der Podiumsdiskussion des IMW unter dem Zeltdach am Mendener Rathaus. © Tobias Schürmann

Sebastian Arlt muss sich bereits mehrfach Unternehmer-Kritik aus den eigenen Reihen anhören. Ein anderer Schulte hatte bereits bei der Nominierung gegen Arlts Aufstellung gekämpft. Unternehmer Hermann Josef Schulte (HJS) forderte eine Findungskommission für den Bürgermeisterkandidaten und ging auf Konfrontationskurs zur Parteiführung.

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Bürgermeisterkandidat Roland Schröder zeigt sich dagegen erfreut über die unerwartete Schützenhilfe im Wahlkampf. „Ich freue mich natürlich sehr über die Unterstützung. Ich glaube, dass es sich jetzt zeigt, wie sich Menden verändert“, sagt Schröder. Er versichert, dass die Anzeige ohne sein Zutun entstanden und gestaltet worden sei.

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