Menden. Durch die Corona-Pandemie ist das Mendener Restaurant „El Cubano“ in wirtschaftliche Schieflage geraten – was die Inhaber jetzt machen.

Die Enttäuschung ist Erion Mesuti deutlich anzuhören. Nach fünf Jahren in Menden mussten er und sein Bruder das Restaurant „El Cubano“ an der Kolpingstraße schließen. Die Corona-Krise hat den Lebenstraum der beiden zerstört.

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Das „El Cubano“ sei gut gelaufen, die Familie hatte bei der Eröffnung vor fünf Jahren viel Geld in die Innenausstattung gesteckt. Ein Wintergarten sollte angebaut werden, berichtet Erion Mesuti. Doch dann kam die Pandemie.

Wirtschaftliche Schieflage

Durch Corona sei das Restaurant in wirtschaftliche Schieflage geraten, bilanziert Erion Mesuti. Während des Lockdowns habe das „El Cubano“ in Menden Lieferservice angeboten. Das sei anfangs auch gut angenommen worden. Die Brüder kümmerten sich darum, dass ihr Geschäft in das Portfolio der Liefer-App Lieferando aufgenommen wurde. Doch als die Restaurants wieder öffnen durften, ging das Bestellaufkommen zurück.

Eigentlich sollte hier ein Wintergarten angebaut werden.
Eigentlich sollte hier ein Wintergarten angebaut werden. © WP | Corinna Schutzeichel

Parallel öffneten auch Erion Mesuti und sein Bruder das „El Cubano“ wieder. Doch die Gäste-Frequenz, die das „El Cubano“ vor Corona hatte, stellte sich nicht wieder ein: „Die Leute sind einfach viel zu selten essen gegangen“, hat Erion Mesuti beobachtet. Manche Gäste, so berichtet er, wären aus Angst vor einer Corona-Infektion seltener essen gegangen, andere waren sparsamer, weil sie in Kurzarbeit oder arbeitslos waren.

Außenterrasse nicht so gut angenommen

Auch die große Außenterrasse sei nicht so gut wie erwartet und erhofft angenommen worden. „Und wenn man sechs Tage die Woche geöffnet und keine vernünftigen Umsätze hat, dann muss man trotzdem das Personal bezahlen“, sagt Erion Mesuti. „Das funktioniert natürlich auf Dauer nicht.“ An manchen Tagen habe der Umsatz null Euro betragen, „in der Woche waren das dann 100 bis 300 Euro“.

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Die größten Kostenfaktoren seien Personal und Miete gewesen. Die Miete zu stunden, habe nicht funktioniert, berichtet Erion Mesuti. „Sonst hätten wir es vielleicht noch mal versucht.“

Auf Restaurant soll Friseursalon folgen

Vor fünf Jahren öffnete das „El Cubano“ an der Kolpingstraße. Zuvor befand sich dort die Pizzeria „Etrusca“, die etwa 15 Jahre betrieben wurde. Nach der Schließung der Pizzeria standen die Räume eine Zeitlang leer.

Dieses Mal wird es offenbar keinen längeren Leerstand geben. Ein Schild vor dem Gebäude weist darauf hin, dass hier bald ein Friseursalon öffnen wird.

Um die Schulden, die sich in den vergangenen Monaten angesammelt haben, zu begleichen, habe er für die Eigentümer der Immobilie die Einrichtung zurückgelassen. Für die Einrichtung hat das Geschwisterpaar nach eigener Aussage mehrere zehntausend Euro („unser Erspartes“) investiert: „So können wir unsere Mietschulden tilgen.“

Notbremse gezogen

Erion Mesuti und sein Bruder haben die Notbremse gezogen, um nicht noch mehr Schulden anzuhäufen. „Die Entscheidung tat und tut uns richtig weh“, sagt Erion Mesuti. „Wir haben fünf Jahre hart gearbeitet und dann das – es konnte doch niemand ahnen, dass so etwas kommt.“

Enttäuscht von den Mendener Kunden

Von vielen Mendenern seien sie enttäuscht: „Wir hätten uns gewünscht, dass sie uns mehr unterstützen.“

Er und sein Bruder haben eine neue Anstellung gefunden – natürlich in der Gastronomie. „Ich kann und möchte in keiner anderen Branche arbeiten“, sagt Erion Mesuti, der nun in einem Restaurant in Kamen arbeitet. „Ich liebe diesen Beruf.“