Menden/Balve. Anfang des Jahres kam es in Menden und Balve vermehrt zu Einbrüchen. Polizei ermittelt Verbindung albanischer Bandenkriminalität.

Die Kreispolizeibehörde hat eine Serie von Einbrüchen aufklären können. Anfang des Jahres ist es zu vielfachen Wohnungseinbrüchen in Menden und Balve gekommen. Einer von vier Tatverdächtigen, ein 53-Jähriger, ist bereist festgenommen worden und sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Er soll auch in Verbindung mit einer albanischen Tätergruppe aus Dortmund stehen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Arnsberg und die Kreispolizeibehörde MK in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Darin ist von insgesamt 18 Einbrüchen die Rede, die in der Anklage gegen den 53-Jährigen erhoben werden. „Die Tätergruppe hat wahrscheinlich mehrere Dutzend Einbrüche begannen. Die Frage ist jetzt, wie viele ihnen nachgewiesen werden können“, erklärte der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Christof Hüls. Doch bei den Taten in Menden und Balve blieb es nicht. Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Arnsberg gab Auskunft, dass 74 Einbrüche, nicht nur in Menden und Balve, in Verbindung stehen. Denn durch die Ermittlungen wurde schnell ein Zusammenhang mit Einbrüchen in Cuxhaven (Niedersachsen) hergestellt. In enger Zusammenarbeit mit der dortigen Polizeibehörde kristallisierte sich eine Tätergruppe heraus, die aus dem Innenstadtgebiet Mendens heraus die Taten koordinierte. „Es werden immer sehr umfangreich Spuren vor Ort aufgenommen und abgeglichen. Das geht auch bundeslandübergreifend“, erläuterte Hüls. So sei der Zusammenhang zu den Einbrüchen in Niedersachsen hergestellt worden.

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Drei Verdächtige in der Nähe von Einbrüchen gesichtet

Bereits im Januar konnten zivile Einsatzkräfte außerdem einen wichtigen Ermittlungserfolg erreichen: Sie überprüften ein mit drei Verdächtigen besetztes Fahrzeug, das in der Nähe von Tatorten gesehen worden war und konnten die Personalien der Drei aufnehmen. Anfang Februar verlagerte sich die die Einbruch-Serie nach Balve. Dort konnte nach mehreren Einbrüchen ein mutmaßlicher Täter, ein 53-Jähriger, festgenommen werden. Er wurde am 14. März von Bürgern als verdächtige Person gemeldet und gesucht. Dabei kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.

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Der 53-Jährige hatte Werkzeug in seinem Auto, das auch bei den Einbrüchen benutzt wurde. Zum Zeitpunkt der Festnahme konnte allerdings nicht nachgewiesen werden, ob und bei welchen Einbrüchen er beteiligt war. Mangels dringendem Tatverdachts musste er entlassen werden. Ein Wohnungsdiebstahl am 14. März in der Straße „Zur Tritt" in Balve, der bei der Festnahme noch nicht bekannt war, lieferte jedoch die notwendigen Beweise, in Form von Spuren. Noch am 15. März gab das Amtsgericht Menden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Arnsberg einen Untersuchungsbefehl auf. Der mutmaßliche Täter konnte dann von zivilen Polizisten des Märkischen Kreises nach gezielter Fahndung noch am selben Tag in der Dortmunder Nordstadt festgenommen werden.

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Verbindung des Angeklagten zu albanischer Täterbande aus Dortmund

Die folgenden Ermittlungen ergaben eine enge Verbindung des Festgenommenen zu einer albanischen Tätergruppe aus der Dortmunder Nordstadt. „Wie viele zu der Gruppe gehören ist nicht genau bekannt“, sagte Christof Hüls. Außerdem wurde auch eine Verbindung zu den drei im Januar geprüften Personen hergestellt. Alle vier Verdächtigen seien ebenfalls albanischer Herkunft. Neben dem 53-Jährigen handelt es sich um einen 31-Jährigen, einen 32-Jährigen und einen 41-Jährigen, teilte Thomas Poggel, Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Arnsberg mit. „Der Angeklagte war wohnhaft in Dortmund. Einer der anderen Verdächtigten war wohl wohnhaft in Menden. Darum wurde wohl von dort agiert“, erklärte Poggel.

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Ermittlungskommission für Einbruch-Serie eingerichtet

Es folgten weitere umfangreiche Ermittlungen, bei denen die Beamten der extra eingerichteten Ermittlungskommission eng mit den Polizeidienststellen der Bundesländer Hessen, Schleswig-Holstein, Hamburg und den NRW-Kreisbehörden Soest, HSK, Dortmund und Hagen zusammenarbeiteten. Der 53-Jährige sitzt aktuell in U-Haft. Gegen ihn wurde Anklage wegen Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl und Wohnungseinbruchsdiebstahl vom Landgericht Arnsberg erhoben.

„In der Anklage stehen die 18 Taten, die ihm nachgewiesen werden können. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Wohnungseinbrüche, aber auch Einbrüche in PKWs“, sagte Thomas Poggel. Dabei hatten die mutmaßlichen Täter es hauptsächlich auf Bargeld und Schmuck abgesehen. Die weiteren bekannten Verdächtigen werden per internationalen Haftbefehl gefahndet. „Wir fahnden immer erst polizeiintern. Wir müssen sämtliche Maßnahmen zuvor ausnutzen, bevor die Fahndung öffentlich gemacht wird“, erklärte Christof Hüls dazu. Aus diesem Grund werden auch noch keine Namen oder Fotos von den Verdächtigen bekannt gegeben.