Fröndenberg. Es ist geschafft. Fröndenberg hat nun eine eigene Tafel. Die erste Ausgabe fand bereits statt. Allerdings unter einem strengen Hygienekonzept.

Fröndenberg hat nun eine eigene Tafel. Die Initiatoren rund um Kurt Potthoff haben es geschafft. Viel Mühe, viele Pläne und viel Arbeit haben sich endlich ausgezahlt. „Die Stadt hat unser Hygienekonzept akzeptiert“, sagt Geschäftsführerin und ehrenamtliche Helferin Barbara Beckmann erleichtert. Jeden Mittwoch können Bedürftige nun wieder ins Bürgerzentrum am Mühlenberg kommen.

„Es ist alles ein bisschen neu“, erklärt Rosemarie vom Orde. Sie organisiert seit vielen Jahren die Ausgabe der Fröndenberger Tafel und sitzt am sogenannten Empfang im Bürgerzentrum hinter einer Plexiglas-Scheibe. Bereits um halb elf am Mittwoch haben sich schon viele Bedürftige am Mühlenberg versammelt. Immer wieder muss Rosemarie vom Orde darauf hinweisen, dass die Ausgabe erst in einer halben Stunde beginnt.

Fröndenberger stets in Kontakt mit Supermärkten und Bäckereien

Wenn die Uhr dann elf Uhr schlägt, dürfen die ersten Menschen hereinkommen. Zunächst müssen sie sich an der Hygienestation am Eingang die Hände desinfizieren und natürlich auch ihre Maske tragen. Dann geht es die Stufen hinauf zum Empfang. Dort hat Rosemarie vom Orde eine Liste, in der alle Bedürftigen, nach dem Alphabet geordnet, eingetragen sind. „Wir haben insgesamt rund 200 Personen, dazu zählen Alleinstehende, aber auch Familien mit bis zu acht Personen“, erklärt sie.

Im Ausgabe-Raum haben die ehrenamtlichen Helfer alles vorbereitet und ausgebaut. Von Toilettenpapier über Zahnpasta und Seife bis hin zu frischem Obst, Eintöpfen, Brötchen und Co. – bereits beim ersten Ausgabe-Termin der Fröndenberger Tafel gibt es eine große Auswahl an Lebensmitteln und Hygieneartikeln. „In den letzten Tagen haben unsere Helfer viele Supermärkte und Bäckereien angefahren und die Ware abgeholt“, sagt vom Orde. Kurt Potthoff stehe derzeit noch mit mehreren Händlern in Kontakt, um noch mehr Ware zu erhalten.

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Eigene Tafel war zunächst nicht sicher

Nicht nur die bedürftigen Menschen und die Initiatoren der Tafel freuen sich über die finale Eröffnung. Auch die einzelnen Geschäfte sind dankbar, dass so viele Lebensmittel abgeholt werden, berichtet Barbara Beckmann. Trotz der Freude sagt sie auch: „Im Moment ist es wirklich noch viel Arbeit und viel Improvisation.“ Corona werde sie alle noch lange begleiten, davon sind die Helfer und Initiatoren überzeugt, daher sei es umso wichtiger, dass alles den Hygiene-Regeln entspricht. Ehrenamtler dürfen beispielsweise nur mit Maske und Handschuhen die Lebensmittel ausgeben.

Zunächst stand genau das noch zur Frage. Kurt Potthoff beteuerte in einem vergangenen Gespräch mit der Westfalenpost, dass er hofft, dass die Menschen sich bald wieder selbst die Lebensmittel aussuchen können und keine bereits gepackten Tüten und Pakete erhalten. Doch es war fraglich, ob das Ganze aufgrund von Corona umgesetzt werden kann. Schlussendlich hat es jedoch geklappt, zur Freude aller. Die Fröndenberger Tafel findet nun jeden Mittwoch von 11 bis 13 Uhr im Fröndenberger Bürgerzentrum am Mühlenberg statt. Indes sei man derzeit noch in Gespräche mit verschiedenen Behörden, damit die Fröndenberger Tafel schnellstmöglich als Verein eingetragen wird.

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Zur Erinnerung: Viele Jahre stand die Ausgabe der Fröndenberger Tafel unter dem Dach der Unnaer Tafel. Doch durch die coronabedingte Einstellung des Betriebs Ende März kam Kurt Potthof, Vorsitzender der Awo in der Ruhrstadt, die Idee, dass Fröndenberg eine eigene Tafel gründen könnte. In der Vergangenheit waren die Unnaer Tafel und die Fröndenberger deshalb zunächst in Streit geraten. Doch nach mehreren Gesprächen gab dann auch die Unnaer Tafel grünes Licht für die Idee der Fröndenberger. Potthoff äußerte sich bereits in einem vergangenem Gespräch mit der Westfalenpost erleichtert und froh über die nun endlich erlangte Eigenständigkeit. Allerdings beinhaltete das grüne Licht seitens der Unnaer Tafel auch eine Bedingung: Die Lebensmittel dürfen künftig nur in Fröndenberg gesammelt werden, damit der Gebietsschutz der Unnaer Tafel gewahrt wird.