Menden. Keine Maskenpflicht mehr im Unterricht. Wir haben bei den Leitern der weiterführenden Schulen in Menden nachgefragt, wie sie damit umgehen.
Masken sind bisweilen störend, aber Masken schützen vor einer Übertragung des Coronavirus. Ab Dienstag müssen die Schüler in Nordrhein-Westfalen an den weiterführenden Schulen keinen Mund-Nasen-Schutz mehr im Unterricht tragen – so die Landesregierung. Wie gehen die Mendener Schulen damit um?
Gesamtschule Menden
Die Gesamtschule Menden setzt auf freiwilliges Maskentragen im Unterricht, erläutert Leiter Ralf Goldschmidt. Es gebe keinerlei rechtliche Handhabe, das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Unterricht einzufordern, betont der Schulleiter: „Das betrifft das Persönlichkeitsrecht.“ Es sei schwierig, mit allen Beteiligten einen Konsens zu finden: „Da gibt es sicher unterschiedliche Ansichten.“ Die Gesamtschule setzt auf Freiwilligkeit. „Wer freiwillig eine Maske tragen will: sehr gerne. Jede Maske, die getragen wird, hilft.“
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Seit den Sommerferien nehmen die Kinder und Jugendlichen in den Klassenräumen lediglich für eine kurze Trinkpause die Masken ab, erklärt Ralf Goldschmidt: „Dann sollen sie sich aber von den anderen Schülern wegdrehen.“ Ansonsten darf in den regulären Schulpausen draußen – mit Abstand – die Maske abgenommen werden, um etwas zu essen oder zu trinken.
Mit Blick auf eine Durchlüftung der Räume sagt Ralf Goldschmidt: „Wir lassen in jedem Klassenraum jetzt immer zwei Fenster großflügelig geöffnet.“ Darüber hinaus sitzen die Schüler immer an den selben Plätzen: „Corona ist nicht weg, das wird uns noch längere Zeit begleiten.“
Walburgisschulen
Walburgisgymnasium und Walburgisrealschule hatten bereits am Freitag erklärt, dass die Schüler gebeten werden, die Masken in dieser Woche im Unterricht zunächst noch weiterhin zu tragen. „Das ist einfach ein Abwägungsprozess – zwischen dem Hinderlichen und den Unannehmlichkeiten auf der einen Seite und dem Schutzkonzept auf der anderen Seite“, erläutert Schulleiter Dr. Eduard Maler im Gespräch mit der Westfalenpost. Berücksichtigt werden müsse, dass es Schüler gebe, die sich ohne Maske „unsicher und ungeschützt“ fühlen. In den nächsten Tagen soll es einen weiteren Austausch mit der Schülerschaft, dem Kollegium und den Eltern geben.
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Eine mögliche Richtung zeigt Dr. Maler schon mal auf: „Wenn es für die Schüler akzeptabel wäre und wenn wir keinen erneuten Lockdown riskieren wollen, könnte man im Sinne einer Solidargemeinschaft darauf setzen, die Masken im Unterricht weiterhin zu tragen.“ Er könne sich eine „freiwillige Selbstverpflichtung“ vorstellen – ohne Sanktionen, falls einzelne Schüler die Masken im Unterricht nicht tragen.
Maskenpflicht im Unterricht nicht in Grundschulen
Seit dem Schulstart nach den Sommerferien tragen die Kinder und Jugendlichen an den weiterführenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz nicht nur auf dem Schulgelände, sondern auch in den Klassenräumen. Die Maskenpflicht in den Klassenräumen war zunächst bis zum 31. August befristet und nicht verlängert worden.
Für die Jungen und Mädchen, die eine Grundschule besuchen, gilt keine Maskenpflicht im Unterricht.
Gymnasium an der Hönne
Das Gymnasium an der Hönne setzt auch darauf, dass das Maskentragen aus Solidaritätsgründen beibehalten wird, „damit alle unterrichten können und unterrichtet werden können“, erklärt Schulleiter Ulrich Cormann. Denn sowohl einige Lehrer als auch Schüler gehören zu den Corona-Risikogruppen. Er sei zuversichtlich, dass das von der Schülerschaft mitgetragen werde: „Ich habe darüber schon mit einigen Schülern gesprochen.“
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Ulrich Cormann geht es darum, „dass wir eine Gemeinschaft sind und alle am Schulleben teilnehmen dürfen. Wir wollen da keinen ausschließen – nur weil er vielleicht eine Vorerkrankung hat.“
Realschule Menden
„Wir werden empfehlen, die Masken im Unterricht weiterhin zu tragen“, erläutert Birgitt Foth, Leiterin der Realschule Menden, auf Nachfrage der Westfalenpost.
„Wer das nicht möchte, darf die Maske abnehmen.“ In den Tagen seit dem Schulbeginn nach den Sommerferien „haben sich die meisten Schüler vorbildlich verhalten“, bilanziert Birgitt Foth. „Deshalb kann ich mir vorstellen, dass sich auch jetzt viele daran halten werden.“