Menden/Hemer. Die Abiturienten des Walburgisgymnasiums Menden feierten ihren Abschluss im Autokino. Es war ein besonderer Start in einen neuen Lebensabschnitt.

Start in einen neuen Lebensabschnitt, Abschied unter besonderen Bedingungen. Auch das Walburgigymasium Menden konnte die Übergabe der Abiturzeugnisse an die 91 erfolgreichen Absolventen nicht im gewohnten Rahmen begehen und feierte stattdessen gestern im Autokino des Sauerlandparks in Hemer.

„Eine einzigartige Feier“ nannte es deshalb auch Walburgis-Schulleiter Dr. Eduard Maler. Und für ihn auch deshalb etwas besonderes, weil es nach vielen Jahren am WBG die letzte Entlassfeier seiner dienstlichen Laufbahn ist. Bekanntlich geht er Anfang des nächsten Jahres in den Ruhestand.

Büffeln am heimischen Rechner

Das hatten auch die Stufensprecher des diesjährigen Abiturjahrgangs nicht vergessen, und wünschten in Person von Simon Kettelmann vorausschauend für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

Vor allem aber ging es am Freitag um den neuen Lebensabschnitt, der für die 91 (nun ehemaligen) Schülerinnen und Schüler des Walburgisgymasiums beginnt. Und deren letzte Monate auch vom Coronavirus bestimmt waren.

Auftritt der Abiband
Auftritt der Abiband © Alexander Lück

Der letzte reguläre Schultag für die späteren Absolventen kam durch die politischen Entscheidungen zur Virus-Zwangspause ganz plötzlich für die jungen Leute. Danach wurde im Homeoffice, am Rechner daheim, für die Prüfungen gebüffelt.

Abschied von der Schule im Corona-Jahr

Und nun die Übergabe der Abiturzeugnisse: Sie fand auch nicht im gewohnten Rahmen, sondern im Autokino des Sauerlandparks in Hemer statt. Und auch dazwischen war nicht viel so, wie alle Beteiligten es vielleicht erwartet und wie sich die Abiturienten ihren Abschied von der Schule vorgestellt hatten. „Aber Schüler, Lehrer und Eltern haben alle das Beste aus dieser Lage gemacht. Und dafür sind wir sehr dankbar“, blickte Stufensprecherin Christina Paraschos von der Bühne aus auf das Corona-Frühjahr zurück.

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Ihre Zuhörer saßen in langen Reihen in ihren Autos, hörten über das Radio zu, hupten immer wieder kräftig anstelle von Applaus – nebenbei eine schweißtreibende Angelegenheit bei hochsommerlichen Temperaturen. Die Abiturienten nahmen das gelassen. Kein Wunder, dass die Idee von Dr. Maler, das Programm der Abifeier wegen dieser äußeren Bedingungen etwas zu kürzen, per Hup-Abstimmung aber mehrheitlich abgelehnt wurde.

Videos zeigen Rückblicke

Mit Videos von den einzelnen Leistungskursen und ihren Lehrern, mit einigen religiösen Impulsen (der übliche Abiturgottesdienst in der Schule konnte aus bekannten Gründen auch nicht stattfinden) und auch mit der musikalischen Untermalung der Abiband gab es damit einen sehr würdigen Abschied. „12 Jahre bis zum Touchdown“ lautete das selbstgewählte Abiturmotto, und deshalb strotzten manche Beiträge auch vor Football-Anspielungen.

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Im Namen der Stadt Menden gratulierte Peter Maywald. Mit einem Grußwort wandte sich auch die ehemalige Schulleiterin Sr. Maria Thoma an die 91 Absolventen. Diese durften (neben einem eventuellen Toilettengang) nur zum Abholen ihrer Reifezeugnisse auf der Bühne die Autos verlassen.

Ehrung durch die Gerd-Harnischmacher-Stiftung

Schließlich folgte noch die traditionelle Ehrung durch die Gerd-Harnischmacher-Stiftung. Der Namensgeber kündigte an, sich wegen der äußeren Bedingungen etwas kürzer fassen zu wollen als üblich.

Diese drei Absolventen zeichnete er mit dem Preis aus, weil sie nicht nur durch gute Leistungen in der Schule, sondern auch den Einsatz für Mitmenschen und Gesellschaft hätten überzeugen können: erster Platz (dotiert mit 1000 Euro): Amelie Puschke, zweiter Platz (800 Euro): Lea Breuer und Per Henrik Stolte.

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