Menden/Mallorca. Der Mendener Jörg Treese macht mit seiner Familie Urlaub auf Mallorca. Und das trotz Corona. Seine Erfahrungen mit den Schutzmaßnahmen.

Überfüllte Strände, kein Mund- und Nasenschutz und ein allgemein fahrlässiger Umgang mit den Hygiene- und Abstandsregeln – das assoziieren viele Menschen mit dem sonst so beliebten Reiseziel der Deutschen: Mallorca. Egal, ob Ballermann oder Cala Ratjada, auf kaum einer anderen Insel leben oder machen so viele Deutsche Urlaub. Auch der Mendener Jörg Treese hat sich für die Balearen entschieden und einen Sommerurlaub mit seiner Familie in der kleinen Stadt Cala Pi gebucht. Und das trotz Corona.

Rund drei Tage nach Rückkehr der Familie wurde dann allerdings eine Reisewarnung für Mallorca ausgesprochen. Eine Handlung, die der Vertriebsmitarbeiter nicht nachvollziehen kann. „Wir fühlten uns auf Mallorca sicherer als hier in Deutschland“, erzählt er auf Nachfrage der Westfalenpost. Im Gespräch schlussfolgert Treese, dass auf Mallorca deutlich strengere Coronamaßnahmen herrschen und noch viel wichtiger in seinen Augen: diese werden auch so gut wie immer eingehalten. „Das beginnt schon am Flughafen“, erläutert der Mendener. Denn in Deutschland sei er mit einem sogenannten Schlauchtuch durch die Kontrollen gelaufen, habe sich so ins Flugzeug gesetzt und sei auch mit dem Schlauchtuch wieder ausgestiegen. Doch angekommen in Palma de Mallorca, auf dem Weg zum Kofferband dann das: „Ich wurde darauf hingewiesen, dass mein Schlauchtuch keine Maske ist“, sagt Jörg Treese. Er musste einen richtigen Mund- und Nasenschutz aufsetzen, anderenfalls sei keine Weiterreise möglich. „Wir hatten natürlich noch Masken dabei.“ Trotzdem war der Mendener überrascht und zwar positiv.

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Online-Formulare

Im nächsten Schritt musste die Familie dann ihre Online-Formulare abgeben. „So wird man registriert.“ Jeder Tourist, der nach Mallorca reisen möchte, muss zuvor ein langes Online-Formular ausfüllen und entweder per Code auf dem Smartphone oder als ausgedrucktes Dokument bei sich tragen. „Da werden zahlreiche Sachen gefragt“, berichtet Treese. Unter anderem nach der Adresse und häufiger Kontaktpersonen. Angekommen am Zielflughafen, muss das Dokument dann abgegeben oder der Code gescannt werden. Erst dann dürfen die Urlauber zu ihren Koffern gehen.

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Für Familie Treese ging es vom Flughafen mit einem Mietwagen zum Hotel. „Wir haben uns bewusst ein kleines und ruhiges Hotel ausgesucht“, erzählt Jörg Treese. Dort angekommen wurde erst einmal Fieber gemessen. „Die Mitarbeiter haben die Temperatur aufgeschrieben.“ Zusätzlich mussten die üblichen Kontaktformulare von allen ausgefüllt werden.

Jörg Treese gemeinsam mit seiner Familie im Sommerurlaub auf Mallorca in Cala Pi.
Jörg Treese gemeinsam mit seiner Familie im Sommerurlaub auf Mallorca in Cala Pi. © Jörg Treese

Gefühl von Sicherheit

Und auch im Frühstücksraum wurde auf alle Hygienemaßnahme sorgfältig geachtet. Zwar gab es Buffet, jedoch in einer anderem Form, als man es gewohnt ist: „Im Kühlschrank war alles einzeln verpackt, auch das Gemüse und der Joghurt. Das war alles in Gläschen und mit Frischhaltefolie überzogen“, erklärt der Mendener. Um einen Andrang zu vermeiden, standen verschiedene Stationen für die Gäste bereit. Nachdem die Familie ihre Gläschen beisammen hatte, wurden alle am Tisch bedient, berichtet Jörg Treese.

Kurz vor der Abreise waren die Mendener dann noch am Ballermann unterwegs. „Da hat alles geschlossen, da ist nichts mit Party.“ Lediglich ein paar wenige Restaurants hatten ihre Pforten unter strengen Auflagen geöffnet. Und auch an der Strandpromenade, so blickt Treese auf seinen Urlaub zurück, habe man kaum jemanden ohne Maske Spazierengehen gesehen. „80 bis 90 Prozent tragen überall eine Maske.“

Aber macht Urlaub in der aktuellen Situation überhaupt Spaß? Lohnt es sich trotz der Coronakrise eine Reise in Angriff zu nehmen? Definitiv, schlussfolgert der Mendener. „ Ich würde das jederzeit wieder machen. Wir haben uns alle wohl und sicher gefühlt.“

Treese ist beruflich im Vertrieb tätig und reist ständig durch ganz Deutschland. „Ich bin häufig in Hotels unterwegs, so habe ich das hier noch nicht gesehen“, beteuert er. Und auch die Maske während des Flugs zu tragen, sei nur halb so schlimm. „Mittlerweile ist man die Maske ja gewohnt und der Flug war ja nicht so lang“, sagt der Mendener und lacht.

>>>INFO: Reisebüro in Menden: Keine neuen Mallorca-Buchungen

Annegret Guthoff, Inhaberin des Reisebüros „Annes Reiseservice“ in Menden, bestätigt auf Nachfrage, dass es bisher für Mallorca keine Neubuchungen gibt. Die Menschen seien vorsichtig. Ebenfalls berichtet sie, dass alle, die kostenfrei aus ihrer Mallorca-Reise rauskommen, das auch versuchen. Gemeint sind Stornierungen oder Umbuchungen.

Weiterhin gebucht werden die Reiseziele Griechenland und die Kanaren. Das sonst so beliebte Reiseziel der Deutschen, Mallorca, das zu den Balearen gehört, habe aufgrund der Corona-Pandemie keinen Zulauf.