Menden. Bei der Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau (MKG) stellt man sich auf ein Jahr ohne Feierlichkeiten ein.

Der Mendener Zeltkarneval sowie die Session 2020/21 steht vor dem Aus. Wie Gisbert van Gelder, Vorsitzender der Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau (MKG), auf WP-Anfrage erklärt, könne er sich „Stand heute“ einer Absage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nur anschließen.

MKG will sich an Vorgaben halten

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„Ich war schon sehr überrascht“, sagt Gisbert van Gelder über eine bundesweite Absage des Karnevals, die Gesundheitsminister Jens Spahn zur Wochenmitte ins Gespräch brachte. Den Karneval pauschal abzusagen, ohne konkrete Vorstellungen zu nennen, kam auch für die Mendener Jecken unerwartet. Zumal sich die MKG-Spitze, wie van Gelder betont, in ständigem Austausch mit dem Dachverband Bund Deutscher Karneval steht.

Gleichwohl habe Spahn mit seiner Aussage nicht ganz unrecht. „Die Gesundheit der Menschen steht über allem“, betont auch Gisbert van Gelder im Gespräch mit der Westfalenpost. Dabei täte der Ausfall der Karnevals-Session – und damit ein Bruch in der Tradition – vielen Vereinen sehr weh.

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Im Gegensatz zum Kölner-Komitee-Präsidenten, Christoph Kuckelkorn, der Sitzungen mitsamt Hygienekonzept plant und sich das Feiern nicht verbieten lassen möchte, wolle sich die MKG an die Vorgaben des Bundes halten. „Wir haben wirklich viele gute Ehrenamtler im Verein, aber das übersteigt unsere Möglichkeiten“, sagt van Gelder über ein ähnliches Konzept für die Hönnestadt.

Schade für alle Mendener

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Angesichts steigender Corona-Infektionen im gesamten Bundesgebiet könne es mit der Erweckung des Hoppeditz’ in diesem Jahr lediglich eine symbolische Veranstaltung geben, die bei weitem nicht so publikumsträchtig ablaufen soll wie in den vergangenen Jahren. Über eine Absage des Saal-Karnevals habe man in der MKG-Führung demnach schon länger nachgedacht.

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Bereits Anfang Juli hatte van Gelder im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt, dass die Voraussetzungen für das Programm samt Aufbau im Zelt vor dem Rathaus spätestens im Dezember stehen müssten. „Den Zeltkarneval mit der heutigen Lage kann ich mir auch nicht vorstellen“, erklärt van Gelder. Das Prinzenpaar bleibt – das stand bereits fest – ein weiteres Jahr im Amt. Eine Proklamation sei derzeit undenkbar.

Finanziell sei die Mendener Karnevalsgesellschaft gut aufgestellt, sodass ein Ausfall der Session beim Verein nicht so schwer wiegen würde. Anders sehe das für die Mendener Karnevalisten aus. „Die Mendener tun mir leid. Ich weiß nicht, was an den tollen Tagen sein wird“, sagt der MKG-Vorsitzende. Eine pauschale Absage der Festivitäten könnte die Menschen wieder zu privaten Feierlichkeiten treiben, die deutlich schwerer zu kontrollieren seien als angemeldete Veranstaltungen.

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