Menden. Für die Mendener Karnevalsgesellschaft würde ein Corona-Fall alle Feierlichkeiten zunichte machen. Ob der Zeltkarneval stattfindet, ist unsicher.
Die Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau (MKG) wird am 11.11. den Hoppeditz in jedem Fall erwecken – allerdings nicht so publikumsträchtig wie in den vergangenen beiden Jahren. Gleichzeitig schließt man sich bei den Regenten einer Entwicklung bei den Schützenvereinen an. Auch der Gesellschaftsabend im Oktober und der Zeltkarneval an den tollen Tagen stehen auf dem Prüfstand.
Prinzenpaar verlängert Regentschaft
„Wir werden den Hoppeditz erwachen lassen“, erklärt Gisbert van Gelder, 1. Vorsitzender der MKG, auf WP-Anfrage. Allerdings werden man „keinen Straßenkarneval daraus machen“. Eine Veranstaltung wie in den vergangenen beiden Jahren – als der Hoppeditz erstmals an der Mendener Mühle erwachte – soll es nicht geben. Hunderte Mendener verfolgten das Spektakel. Ob der Hoppeditz daher wieder an der Mühle oder im stillen Kämmerlein erwacht, ist noch offen. „Was bis zum 11.11. möglich ist, werden wir machen“, sagt van Gelder mit Blick auf die Corona-Schutzverordnung und die damit verbundenen Abstands- und Hygieneregeln. Die MKG wolle „keinerlei Risiko eingehen“ und werde sich selbstverständlich an alle Vorgaben halten.
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Eine Entwicklung aus dem Schützenwesen nimmt sich zudem auch die Karnevalsgesellschaft zum Vorbild: „Es wird in diesem Jahr kein neues Prinzenpaar gekürt“, erklärt der 1. Vorsitzende. Die Wilhelmshöhe ist für die traditionelle Proklamation zwar bereits gebucht, auf eine Ernennung verzichte man jedoch. Damit verlängert sich die Amtszeit von Andreas II. und Michaela I. um eine weitere Session. Gleiches gelte für das Kinderprinzenpaar. Damit steht indes auch die der Session vorgeschaltete Gesellschaftsversammlung im Oktober in Frage.
Entscheidung im Dezember
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Was aus dem traditionellen Zeltkarneval vor dem Rathaus wird, ist unterdessen noch nicht abzusehen. „Die MKG wird nicht nach jeder Gesetzeslücke suchen für den Zeltkarneval“, verspricht van Gelder. Gerade mit Blick auf andere Vereine – vor allem die Schützen, die auf ihre Feste verzichten müssen – gelte es, Solidarität zu zeigen. „Es muss nicht sein, dass wir auf Teufel komm’ raus auf die Pauke hauen“, macht Gisbert van Gelder deutlich.
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Die Voraussetzungen für den Zeltkarneval müssten unterdessen spätestens im Dezember stehen, sonst reiche die Zeit für die Planungen nicht aus. Eine Entscheidung wolle man daher erst am Jahresende treffen. „Wir wollen aber nicht so tun, als ob die Welt dann wieder in Ordnung wäre.“ Denn das, so van Gelder, würde niemanden voranbringen. Zudem würde ein einziger Corona-Fall „alles zunichte machen“.
Dass der Karneval im Allgemeinen ein negatives Image aus den Corona-Vorkommnissen erhält, glaubt van Gelder unterdessen nicht. Heinsberg sei zwar in den Köpfen, gleichwohl seien in den vergangenen Wochen auch „viele andere Dinge passiert“, die die Ausbreitung des Coronavirus befeuert haben.
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