Lahrfeld. Verwitterte Gräber und marode Sitzbänke sind Besuchern des katholischen Friedhofs im Lahrfeld ein Dorn im Auge.

Statt über Stufen erreichen Besucher den katholischen Friedhof in Menden nun über eine kleine Absenkung. Vor allem der behindertengerechte Zugang sei aufgrund von Beschwerden erneuert worden, sagt Michael Breitsprecher von der Friedhofsverwaltung. „Als Friedhofsbetreiber bekommt man zahlreiche Beschwerden, vor allem um Allerheiligen herum“, sagt er weiter. Doch trotzdem habe die Anzahl der unzufriedenen Besucher enorm abgenommen.

Die Zuwegung zum Friedhof ist nach einigen Beschwerden bereits behindertengerecht umgebaut worden.
Die Zuwegung zum Friedhof ist nach einigen Beschwerden bereits behindertengerecht umgebaut worden. © Sophie Beckmann

Der Mendener Walter Schomaker hingegen empfindet den Zustand auf dem Friedhof Lahrfeld weiterhin als unzumutbar. In einem Schreiben an die Redaktion spricht er vor allem kaputte Bänke und verwahrloste Gräber an.

Grabpflege, das ist etwas, worauf die Mitarbeiter des Lahrfelder Friedhofs keinen Einfluss haben. Jedem Angehörigen sei es selbst überlassen, wie er die Grabstelle pflegt, erklärt Breitsprecher. „Wir können ja nicht bei einem Grab das Unkraut wegmachen und der nächste muss dafür einen Gärtner kommen lassen.“ Markus Deiters, Verwaltungsleiter im Pastoralverbund Menden, ergänzt: „Außerdem dürfen wir auch gar nicht an die Grabstellen gehen.“ Genau für diese Fälle stehen auf dem Friedhofsgelände Schubkarren und Gießkannen, die den Besuchern frei zur Verfügung stehen.

12000 Gräber und 5000 Grabstellen

Hinzu komme, dass die Friedhofspflege sehr viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. „Wir machen sieben Durchgänge im Jahr, an denen wir den gesamten Friedhof von Unkraut befreien und säubern“, sagt Michael Breitsprecher. Ein Durchgang dauere mindestens 24 Stunden. Und auch wenn der Rasen bei den rund 12.000 Gräbern auf dem katholischen Friedhof wieder für Besucher hergerichtet wird, sei der zuständige Mitarbeiter bis zu drei Tage im Einsatz.

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Walter Schomaker sieht die Probleme allerdings nicht nur in der Grabpflege. Auch die Bänke, die auf dem Friedhof aufgestellt sind, seien in seinen Augen überhaupt nicht mehr nutzbar. „Da muss ich wirklich zustimmen“, gibt Breitsprecher zu. Allerdings betreffe das lediglich zwei der rund 20 Bänke auf dem Gelände. Diese seien auch bereits abgesperrt worden, weil sie einfach nicht mehr zu nutzen sind, das sei schlichtweg zu gefährlich.

Neuerungspläne für 2021

„Die Erneuerung der Bänke steht auf jeden Fall auf dem Plan für das kommende Jahr“, sagt er weiter. In diesem Jahr stand die neue Kapelle im Vordergrund, weshalb nur wenig Spielraum für andere Angelegenheiten wird. 2021 möchte man das Problem dann in Angriff nehmen und für noch mehr Komfort durch neue Sitzmöglichkeiten sorgen.

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Die Friedhofskultur habe sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. „Früher hat man sehr viel mit Chemie gearbeitet, um Unkraut zu bekämpfen“, erklärt Michael Breitsprecher. Heutzutage ist das allerdings verboten. Auf dem katholischen Friedhof in Lahrfeld arbeitet man lediglich mit heißer Luft und Feuer. Dadurch ist es automatisch schwieriger, immer an jeder Stelle das gesamte Unkraut zu beseitigen.

Hinzu kommen die Größe des Friedhofs und die Wetterbedingungen. Ist es zu warm, kann keine Pflege stattfinden, und beim feuchten und nassen Wetter in den vergangenen Wochen sprießt das Unkraut umso mehr. Dennoch stehe es immer im Interesse der Friedhofsmitarbeiter, das Gelände stets in Takt zu halten.

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