Menden. Die Stadt will neue Wege beim Thema Mobilität gehen. Ein erster Ansatz sind elektrische Golfcarts als Erleichterung auf dem Limbergfriedhof.
Die Stadt möchte Besuchern des städtischen Limbergfriedhofs mehr Flexibilität ermöglichen. Geht es nach der Verwaltung, könnte es dazu in naher Zukunft eine Art Shuttle-Service in Kooperation mit dem Bürgerbus geben. Zudem sollen Golfcarts auf dem weitläufigen Gelände zum Einsatz kommen.
Golfcarts für bessere Anbindung
Der Limbergfriedhof sei gut erschlossen, allerdings gebe es Probleme, die die „weiten Wege mit sich bringen“, so die Mendener Ordnungsamtsleiterin Bettina Renfordt, unter deren Zuständigkeitsbereich auch die kommunalen Friedhöfe fallen. Das geplante Angebot solle sich vor allem an Besucher richten, die „nicht mehr so gut zu Fuß und nicht mehr so mobil sind“. Noch sind die Überlegungen der Verwaltung nicht abgeschlossen. Doch im Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung sind die Pläne nun der Politik vorgestellt werden.
Anknüpfen wolle man zunächst einmal an eine ehemalige Haltestelle des Bürgerbusses. Früher habe dieser nämlich am Limbergfriedhof gehalten, heute sei das laut Bettina Renfordt allerdings nicht mehr der Fall. Unter dem Motto „Ein Friedhof ist in Bewegung“ sollen zudem elektrisch betriebene Golfcarts über den Friedhof fahren. Das mache es gerade für gehbehinderte oder ältere Menschen einfacher. Wie die Fahrten geregelt werden – ob durch Angehörige, die als Fahrer fungieren oder ob es eine ehrenamtliche Lösung geben kann –, steht indes noch nicht fest. „Geplant ist, das Angebot von April/Mai bis in den Herbst“, erklärt Renfordt.
Netzwerke sind gefragt
Möglicherweise, sagt die Ordnungsamtsleiterin, „ist das alles viel einfacher, als man denkt“. Denn geparkt werden könnten die Carts in der ehemaligen Leichenaufbewahrungshalle, die inzwischen nicht mehr genutzt wird. Renfordt macht deutlich, dass es beim Thema Mobilität auf mehrere Aspekte ankommt: „Es ist nur ein Puzzlestückchen, wie man den Leuten entgegen kommen kann.“ In Zukunft sei es denkbar, dass das Modell auch auf den zweiten städtischen Friedhof in Lendringsen umgelegt wird. Allerdings, macht Mendens Erster Beigeordneter Sebastian Arlt klar, brauche es Netzwerke, um die Personen herauszufinden, für die ein solches Angebot infrage kommen.
Im Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung begrüßten die Ausschussmitglieder die Gedenkanspiele der Verwaltung. Gleichwohl fehlte dem Gros der Politiker eine konkretere Planung. „Ich möchte ein bisschen mehr zu den Kosten erfahren, damit wir uns eine Meinung bilden können“, so Ulrich Burgard (CDU). Gerade Fragen nach Führerscheinpflicht oder versicherungstechnische Aspekte standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Laut Bettina Renfordt seien keine Führerscheine für die Carts notwendig, Versicherungsfragen würden entsprechend mit dem Gemeindeversicherungsbund geklärt. Ohnehin, so die Ordnungsamtschefin, stelle das Vorhaben zunächst ein Gedankenspiel dar, dass es mit Untersützung des Ausschusses weiterzuverfolgen gelte.
„Es muss auch gewährleistet sein, dass Unbefugte dort nicht zum Spaß fahren“, stellte Sven Langbein (SPD) zudem fest. Grundsätzlich aber fand der Vorstoß der Ordnungsamtsleiterin Zustimmung. Für die nächste Sitzung im Februar 2020 sollen konkretere Zahlen und auch Ergebnisse aus Gesprächen mit dem Bürgerbusverein vorliegen.
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