Menden. Masken und Desinfektionsmittel sind in Menden keine Mangelware mehr. Gleichzeitig setzt ein Preisverfall ein. Was dahintersteckt, ein Überblick.

Nach dem Ansturm auf Corona-Schutzmaterialien im Frühjahr und teils dramatischem Preisanstieg zeigen sich jetzt die Händler und Apotheker bestens versorgt. Allerdings sinken auch die Preise wieder deutlich.

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„Der Hype ist vorbei“, sagt Heide-Apotheken-Chefin Ann-Christin Mierzwa. „Die Menschen haben sich größtenteils versorgt.“ Es gebe zwar immer noch eine laufende Nachfrage an Einmal-Schutzmasken. Die wiederverwendbaren Masken seien aber im Moment kaum noch nachgefragt. „Davon verkaufen wir vielleicht noch zwei Stück in der Woche.“

Rückblick: Im März, da waren Desinfektionsmittel und Handschuhe nahezu Gold wert. Für Schutzmasken wurden horrende Preise gezahlt, als später die Maskenpflicht beim Einkaufen eingeführt wurde. Selbst die einfachen Einmalmasken gingen in Menden für bis zu fünf Euro über die Ladentheke.

Desinfektionsmittel wird nicht mehr selbst hergestellt

Jetzt ist die Lage anders: „Wir müssen Desinfektionsmittel nicht mehr selbst herstellen“, sagt Mierzwa. Die Apotheke hatte im März noch improvisiert, um wenigstens Risikopatienten noch mit dem nötigsten Material versorgen zu können.“ Mittlerweile ist die Lage gut. Selbst die Discounter und Schnäppchenmärkte bieten Desinfektionsmittel – unterschiedlicher Qualität – an. Während auch dort die kleinen Fläschchen vor zwei Monaten noch sechs bis zehn Euro kosteten, sind sie wieder für unter zwei Euro zu haben.

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Wer als Händler vor einigen Wochen zu viel Material gekauft hat, muss jetzt mit Verlusten leben. Das Krankenhaus beispielsweise hatte Schutzmaterial in Hunderttausender-Auflage bestellt, um für größere Wellen gewappnet zu sein. Solange Masken, Kittel und Co. nicht zum Einsatz kommen, ist das für ein Krankenhaus wie eine Mietwohnung, die keine Mieteinnahmen erzielt: „Ich will nicht sagen, das ist totes Kapital“, erklärte der ärztliche Direktor Markus Berghoff jüngst in der WP: „Aber das ist schon eine finanzielle Belastung.“

Schutzmasken noch für 1,50 Euro, Discounter überschlagen sich im Preiskampf

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Die Heide-Apotheke verkauft die Einmal-Schutzmasken aktuell noch für 1,50 Euro. „Auch wir haben noch zum höheren Preis eingekauft“, sagt Mierzwa, die betont, immer nur genau die Einkaufspreise auch an die Kunden weiterzugeben. „Wir haben immer gesagt, dass wir damit keinen Gewinn machen wollen.“ Die Apotheke hatte aus den Einnahmen auch noch „Mendener in Not“ unterstützt. „Das ist ein Geschäft, das sonst nicht für uns da ist. Das wollen wir gar nicht machen.“

Die Discounter überschlagen sich unterdessen mit Angeboten. Einmal-Schutzmasken kosten bei Aldi an der Unteren Promenade aktuell 6,99 Euro für zehn Stück in China-Qualität. In den Billig-Märkten sind auch wieder Stückpreise von gut 50 Cent zu finden.

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Was ist zu erwarten? Steigen die Preise wieder? Im Moment ist es in der Heide-Apotheke jahreszeitenbedingt eher ruhig. Gleichzeitig verzichten immer noch viele Kunden auf überflüssige Gänge. „Wir sind besser vorbereitet als Anfang des Jahres“, sagt Ann-Christin Mierzwa. „Da kam man gar nicht hinterher.“ Aber gleichzeitig wolle sie das Lager auch nicht zu sehr auffüllen. „Da waren wir vorsichtig. Wir haben nicht jede Welle mitgemacht. So wie es aussieht, haben wir es genau richtig gemacht.“

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