Platte Heide. . Tag vier des WP-Heimat-Urlaubes: Der Wochenmarkt am Heideplatz ist ein beliebter Treffpunkt für den ganzen Stadtteil.
Er kennt sie alle! Marktmeister Bernd Richter grüßt Kartoffelhändlerin Christine und „den Willi“. Der 74-Jährige schaut über den Wochenmarkt auf dem Heideplatz. Er zeigt sich zufrieden. Alles ist friedlich. Vor dem Bäckerei-Wagen wird gelacht. Und der Fisch schwimmt auch schon in der Fritteuse. So darf es immer sein. Der Wochenmarkt am Heideplatz ist Treffpunkt für den Stadtteil.
„Meist sind fünf oder sechs Stände da“, sagt Richter. „Es ist seit Jahren konstant.“ Der frühere Werkzeugmacher von Schmöle ist Mitglied des Siedler- und Bürgervereins (kurz: SBV-Forum). Der Verein veranstaltet den Markt. Richter übernahm den Job ehrenamtlich, hat seit mittlerweile sieben Jahren ein Auge auf den Markt.
Der Donnerstag ist vor allem für ältere Einwohner aus Platte Heide ein Pflichttermin. Der Wochentag habe sich irgendwann mal so ergeben, „weil die Bettina nur donnerstags konnte“, sagt Richter. Bettina heißt mit Nachnamen Dregger und ist die Obsthändlerin.
Frischmarkt wird vermisst
Ein Kunde nach dem anderen betritt auch die Apotheke von Horst-Lothar Müller. Der Apotheker ist dieses Mal Gastgeber des WP-Heimaturlaubs und hat jede Menge zu erzählen. Er zeigt das neue Etikettierungssystem, das dafür sorgen soll, dass wirklich überhaupt kein Medikament mehr verwechselt werden kann. Müller gewährt der Redaktion einen Einblick ins Labor. Hier gibt’s tatsächlich noch die alten Tiegelchen und Töpfchen. Apotheke ist auch immer noch Handarbeit.
Viele Leser wollen einen Blick auf die Zeitungsseiten in der Produktion werfen. Siegfried Waligora kommt mit einem Anliegen. „Ich wünsche mir, dass der Frischmarkt schnell wieder eröffnet wird. Im Moment muss ich mir meine Lebensmittel im Internet bestellen“, sagt der Gehbehinderte. Willi Böcher (88) wünscht sich, dass die Debatte über Straßenumbenennungen „endlich aufhört“. Er habe Unternehmer Richard Rinker, der auch Namensgeber einer Straße ist, viel zu verdanken. „Ohne ihn hätten wir nach dem Krieg nicht in unser Haus einziehen können.“
Ein Marktwagen nach dem anderen verlässt den Heideplatz. Marktmeister Bernd Richter dreht seine Runde, hebt ein paar Blätter auf und kontrolliert den Stromkasten. Jetzt wird es wieder ein wenig ruhiger – bis zum nächsten Donnerstag.
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