Menden. Neben Abgasfiltern will das Mendener Unternehmen HJS künftig auch Trennscheiben anbieten. Das soll wieder Vertrauen in den ÖPNV schaffen.

Das heimische Unternehmen HJS will den öffentlichen Personennahverkehr unterstützen: Dafür will man im Zuge einer Abgasumrüstung künftig auch Trennscheiben anbieten. Diese könnten unter anderem bei der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll das neue Angebot die Angst vor Infektionen in öffentlichen Verkehrsmitteln reduzieren.

Kunden reagieren verhalten

Eigentlich hat sich HJS vor allem saubere Abgase auf die Fahnen geschrieben. Doch die Corona-Pandemie eröffnet auch dem heimischen Unternehmen neue Geschäftsfelder. Nun will man das Vertrauen in den ÖPNV wieder herstellen.

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Denn wie die MVG unlängst selbst erklärte, reagieren die Menschen im Märkischen Kreis noch immer verhalten bei der Nutzung der Verkehrsmittel – um bis zu 80 Prozent brach die Nachfrage zeitweise ein.

„Schulen, Handel und Unternehmen öffnen, beziehungsweise die Mitarbeiter kehren aus dem Homeoffice zurück. Somit ist auch der ÖPNV aufgefordert, sein Leistungsangebot auf Normalniveau hochzufahren“, erklärt das Unternehmen. Angesichts ausbleibender Fahrgäste wolle man nun reagieren und „das nötige Sicherheitsgefühl“ schaffen: Infektionsschutzscheiben.

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Das derzeit für Busse von MAN und Mercedes lieferbare Sicherheitsglas kann sowohl als Abtrennung zwischen Fahrerraum und dem restlichen Fahrzeugbereich als auch zwischen den einzelnen Sitzreihen der Fahrgäste eingesetzt werden. Somit solle das Infektionsrisiko „auf ein Minimum reduziert werden“.

Andere EU-Länder sind schon weiter

Das Sicherheitsglas ist bereits TÜV-geprüft, wie Melanie Heiken aus der HJS-Marketingabteilung erklärt. „Wir haben ohnehin Kontakt zum ÖPNV, da wir Busse auf Euro-6-Norm umrüsten. Und in diesen Gesprächen bekommt man natürlich auch die Sorgen und Probleme mit“, so Heiken. Da die Busse für eine Abgas-Umrüstung in der Regel in einer Halle untergebracht sind, können sie im diesem Zuge auch gleich die Trennscheiben erhalten. „So kann man zwei Dinge miteinander verbinden.“

Während das Ganze in Deutschland bislang noch schleppend läuft, seien andere EU-Länder in dieser Hinsicht deutlich weiter. In der Schweiz, so berichtete es ein HJS-Kunde, seien diese Trennwände Pflicht; und „auch Großbritannien ist bei solchen Maßnahmen viel weiter“, sagt Heiken. Das liege vor allem daran, dass etwa Großbritannien deutlich schlimmer von der Pandemie betroffen sei als Deutschland. Entsprechend konsequent wolle man auch vorgehen.

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