Menden. Einen Weltkriegsbunker haben Bauarbeiter am Hönne-Gymnasium in Menden entdeckt. Klar ist: Er muss abgebrochen werden. Das dauert und kostet Geld.

Einen Weltkriegsbunker haben Arbeiter am Hönne-Gymnasium am Donnerstag bei den Aushebungsarbeiten für den Erweiterungsbau entdeckt. „Der ist verdammt groß“, sagt Stadt-Sprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage der WP. Und weil der Betonbau entfernt werden muss, dürften die Kosten der Baumaßnahme am Gymnasium steigen, zudem könnten die Arbeiten insgesamt länger dauern.

Bauwerk steht in keinem Plan: Im Vorfeld auch bei Bohrungen verfehlt

Von dem Bunker oder Splittergraben aus dem Zweiten Weltkrieg habe im Vorfeld niemand etwas gewusst, erklärte Ehrlich am Abend weiter. „Weder das Archiv noch die Bauabteilung oder ehemalige Mitarbeiter der Stadtverwaltung konnten sich an ein solches Bauwerk auf dem Platz zwischen der Turnhalle und dem Schlachthof-Parkplatz erinnern.“ Auch Aufzeichnungen dazu gebe es bei der Stadtverwaltung nicht, einzig den Hinweis, dass während des Krieges dort in der Nähe, an der Walramstraße, eine Flugabwehrkanone (Flak) gestanden haben soll. Auch ein zuvor erstelltes Bodengutachten mit mehreren Bohrungen auf dem Baugelände habe keine Hinweise auf das Bauwerk gegeben.

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Für den Erweiterungsbau bedeutet das nun, dass die Maßnahme „mit großer Wahrscheinlichkeit teurer werden wird und der Zeitplan ebenfalls ins Wanken gerät“, erklärte Ehrlich. Denn der Betonbau im Boden müsse entfernt und auch entsorgt werden. Ebenso würden konstruktive Änderungen im Fundamentbereich erforderlich, bevor darauf gebaut werden kann. Das gesamte Ausmaß könne jedoch erst nach Abbruch des Bunkers festgestellt werden.

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Sowohl das Denkmalamt in Münster als auch der angefragte Kampfmittelräumdienst haben laut Ehrlich keine Bedenken, was einen Abbruch angeht. Zuvor aber werde die Mendener Feuerwehr unter Atemschutz versuchen den Bunker zu betreten und zu erkunden.

Bitte an ältere Bürgerinnen und Bürger: Hinweise auf Geschichte des Bauwerks?

Ältere Mendenerinnen und Mendener, die sich noch an diesen Bunker erinnern können, werden gebeten, sich bei der Stadtverwaltung zu melden: „Wir freuen uns über jeden Hinweis zur Geschichte dieses Bauwerkes.“