Menden. Der Mendener Yannick Frey macht den ersten Platz als bester Prüfling der Tischler Innung des Märkischen Kreises. Sein Fleiß zahlt sich aus.

Egal, ob Blockrahmen, Möbel nach Maß, Fenster oder Türen – Yannick Frey kann es. Der 19-Jährige Mendener hat als bester Prüfling seine Ausbildung zum Schreiner abgeschlossen. Viel Arbeit und Fleiß hat sich für den Hobby-Mountainbiker ausgezahlt. Nicht nur er selbst ist stolz, auch sein Chef spricht ein großes Lob aus und schenkt ihm für diese Leistung sogar ein Moped.

Ursprünglich hatte Yannick gar nicht vorgesehen eine Ausbildung in einer Schreinerei zu machen. „Ich wollte eigentlich Forstwirt werden“, erzählt er. Doch wie so häufig kam es dann anders als gedacht. Durch Freunde sei der Mendener auf die Schreinerei Webelhaus aufmerksam geworden. Nach seinem Realschulabschluss an der Realschule Lendringsen bewarb er sich daher auf ein Praktikum in dem Betrieb. „Ich glaube, ich habe einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen“, sagt er mit einem verschmitzten Grinsen. Denn eigentlich wollte die Schreinerei keinen weiteren Auszubildenden mehr einstellen. Doch für Yannick ergab sich dann glücklicherweise noch ein Platz.

Eine abwechslungsreiche Arbeit

Vor drei Jahren begann der heute 19-Jährige seine Lehre. Mit Holz habe er schon immer gerne gewerkelt. „Ich hatte von Anfang an sehr viel Spaß in dem Beruf, ich gehe darin einfach auf“, sagt er. Der Beste zu sein, das ist etwas, was Yannick schon immer angestrebt hat. Und es ist ihm auch dieses Mal wieder gelungen. Bereits in der Zwischenprüfung vor rund eineinviertel Jahren ragte er als der Beste heraus. Und nun, in der Abschlussprüfung, ein erneuter Erfolg: Yannick hat den ersten Platz als bester Prüfling der Tischler Innung des Märkischen Kreises erreicht. Zwar habe er sich selbstverständlich angestrengt und sich große Mühe gegeben, doch das Handwerk liegt ihm auch irgendwie im Blut, sagt der Mendener.

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Weiterbildung und Meister

Und zur bestandenen Abschlussprüfung kam oben drauf nicht nur die Übernahme in den Betrieb aus ausgebildeter Schreiner, sondern auch ein eigenes Moped – vom Chef höchstpersönlich. „Jeder, der eine gute Abschlussprüfung macht, bekommt von unserem Chef etwas. Die, die den Betrieb verlassen beispielsweise das Werkzeug“, erklärt Yannick. So sei es auch bei seiner Mitauszubildenden Alina Tönnesmann gewesen, die mit ihrem Gesellenstück den Preis „Die gute Form“ der Innung gewonnen hat. Da der 19-Jährige jedoch in der Schreinerei bleibt, überlegte sich der Chef etwas anderes. „Das Moped wollte ich mir eigentlich selbst kaufen, ich hatte meinem Chef mal Anfang des Jahres davon erzählt.“ Dass er es nun geschenkt bekommt, damit hätte auch Yannick niemals gerechnet. „Ich bin einfach sehr glücklich hier, die Arbeit ist abwechslungsreich und macht mir Spaß. Jeder Tag ist anders.“

Neben seiner Arbeit hält der sich gebürtige Oesberner gerne in der Natur auf. Noch dazu ist er seit zwei Jahren Mitglied im Spielmannszug und baut seit rund drei Jahren die Schützenvögel für den Oesberner Schützenverein. Für die Zukunft hat er auch schon Pläne gemacht: „Ich werde auf jeden Fall noch eine Fortbildung machen, vielleicht auch einen Meister.“ Allerdings stehe die genaue Fachrichtung der Weiterbildung noch nicht fest. Auch der zeitliche Rahmen sei nicht datiert. „Ich möchte jetzt erstmal als Schreiner arbeiten und einfach gucken, was die Zeit so bringt. Ich bin auf jeden Fall offen für Neues.“

Die kommende Zeit möchte Yannick Frey vor allem nutzen, um seine eigenen Baustellen zu beseitigen, denn Verbesserungsbedarf gibt es immer. Noch dazu sei es ihm sehr wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Dass heutzutage immer weniger Menschen eine Ausbildung machen möchten, kann der 19-Jährige nicht verstehen. „Ich bin ein Freund von Berufsausbildungen, es ist die ideale Art und Weise ins Berufsleben zu kommen“, sagt er. So könne man schnell feststellen, ob der Job etwas für einen ist, oder man sich lieber doch nach etwas anderem umschaut. Doch Yannick findet auch, dass es zu wenig Einblicke in die verschiedenen Ausbildungsberufe gibt. Die Berufsberatung in der Schule sollte in seinen Augen ausgeweitet werden. „Wenn man nicht so richtig weiß, was man machen möchte und keine Einblicke bekommt, ist es natürlich schwierig.“ Er würde sich eine stärkere Förderung in diesem Bereich wünschen.

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Corona hat kaum Auswirkungen

Glücklicherweise, so der ausgelernte Azubi, spüren seine Kollegen und er bei der Arbeit nur wenig von der Corona-Krise. „Wir konnten eigentlich die ganze Zeit durcharbeiten.“ Das liege vor allem daran, dass sich die Schreinerei schon vor Corona um viele Aufträge gekümmert hat.