Menden. Die Realschule Menden hat sich etwas Besonderes für die Absolventen einfallen lassen. Zeugnisse gibts an einer der Stationen beim Autokorso.
Fein rausgeputzt, die Mädchen meist in einem schicken Kleid, die Jungs im Hemd – das typische Bild einer Abschlussfeier. In den vergangenen Jahren spielte es sich genau so ab. Doch aufgrund der Corona-Pandemie kann die Realschule Menden ihren Abschluss nicht wie geplant in der Schulkapelle feiern. Die Eltern haben sich für die Absolventen deshalb etwas besonderes überlegt: einen Autokorso mit verschiedenen Stationen. Rausgeputzt wurde sich aber trotzdem.
„Viele machen das ja im Autokino, doch das ist sehr teuer und da haben wir uns eine andere Variante überlegt“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzender Stefan Schlücking. Die Idee für den Autokorso sei schon einmal geäußert worden, allerdings scheiterte die Umsetzung gemeinsam mit der Schule. „Daher haben wir Eltern das nun in die Hand genommen.“ Und das war nicht nur einfacher als erwartet, sondern auch deutlich kostengünstiger, so Schlücking.
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Vier Stationen
Die meisten Absolventen kommen mit ihren Eltern, denn nur wenige Realschüler dürfen schon selbst Auto fahren. Angekommen in der Stiftstraße, werden die Wagen mit Startnummern ausgestattet. Ein Stück weiter geht es dann links den Berg hoch. Dort stellen sich die Autos in einer Reihe auf. Nach und nach fahren sie dann los. Jeder passiert dabei vier Stationen.
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An der ersten Station gibt es für die Schüler und Schülerinnen eine Maske mit dem Logo der Realschule. „Es soll ein lustiges Andenken sein“, sagt Stefan Schlücking. Ein paar Meter weiter verteilt die Rektorin Birgitt Foth an der zweiten Station dann die Zeugnisse. Doch keineswegs persönlich mit ihren Händen. „Das ist alles corona-konform.“ Foth klemmt das jeweilige Zeugnis an einen langen Holzstab, den reicht sie den Schülern dann durchs Beifahrerfenster. Glückwünsche gibt es natürlich auch noch. Die Musiklehrer der Mendener Realschule warten mit Live-Musik an der dritten Station auf die Absolventen. Selbstverständlich mit Maske. Schlussendlich gibt es noch eine Rose und einen Jute-Beutel mit kleinen Überraschungen für die Schüler. Und auch die ersten Gespräche über künftige Treffen und Feiern sind rauszuhören.
Unterschiedliche Meinungen
„Die Schüler haben die Idee ganz unterschiedlich aufgenommen“, erzählt Schlücking. Manche waren nicht so begeistert von dem Autokorso, die anderen wiederum fanden es eine ganz coole Idee, erzählt Schlücking „Ich glaube, dass man es sowieso nicht jedem recht machen kann.“ Insgesamt sind rund 160 Schüler zu ihrem Abschluss-Autokorso gekommen. „Ich habe schon öfter gehört, dass viele in Kontakt stehen und sich nach Corona zum feiern treffen möchten.“ Das sei jedem selbst überlassen. Der Schulpflegschaftsvorsitzende ist mit der Lösung jedenfalls mehr als zufrieden. „Auch wenn es anders ist, ist es ja doch irgendwie einzigartig.“