Menden. An den weiterführenden Schulen laufen die Überlegungen, wie den Schülern in Zeiten von Corona ein würdiger Abschluss geboten werden kann.
Die Mendener Schulen wollen Abschlussfeiern für ihre Schüler noch nicht abhaken. Ferner ist man sich einig, dass den Schülern nach jahrelangem Büffeln ein den Corona-Schutzmaßnahmen angepasster Abschluss zusteht. So laufen nicht nur bei der Gesamtschule, die die Idee einer Verleihung im Autokino hatten, Planungen, wie die Abi-Feierlichkeiten doch noch gerettet werden könnten.
Die Lerngruppen
"Es gibt bei uns verschiedene Ideen, wie man es in einem festlichen Rahmen hinkriegen könnte", sagt Helga Bendick, Schulleiterin des Hönne-Berufskollegs. Am konkretesten ist dabei der Plan, die Feierlichkeiten einfach in kleineren Gruppen durchzuführen. So sei es möglich, Zeugnisse einfach in den ohnehin kleineren Lerngruppen zu überreichen - eben so, wie derzeit auch der Unterricht stattfindet. Bis Ende Juni haben Schulleitung und Schüler aber noch Zeit, um sich das Vorgehen zu überlegen. "Wir wollen den Juni abwarten und nicht mit der Hoffnung der Menschen spielen", sagt Bendick. Ein Kriterium für die Abschlussfeier sei vor allem die Entwicklung der Corona-Fallzahlen. Sinken sie, könne dies zumindest als gutes Zeichen gewertet werden - "dann können wir auch kreativ werden", so die Schulleiterin. Die Übergabe im Autokino, also direkt vor den Toren des HBK, sei zwar verführerisch, wie Bendick zugibt, gleichwohl würden aber nicht alle Schüler ein Auto haben oder mit ihren Familien dort Platz finden.
Die Wilhelmshöhe
"Ich hoffe, dass es zu einer Zeugnisübergabe kommt", sagt Ulrich Cormann, Leiter des Hönnegymnasiums. Und dafür sei man bereits vorbereitet; denn die Wilhelmshöhe habe das HGM bereits gebucht. "Die Schüler sollten die Schule nicht ohne Feierlichkeit beenden." Die Übergabe solle natürlich unter den geltenden Abstandsregelungen stattfinden, betont Cormann; im Zweifel auch ohne Eltern. Die Wilhelmshöhe hatte die Schule dabei bereits vor der Corona-Krise angefragt, um den 170 Abiturienten "einen würdigen Abschluss" bieten zu können. Auf der Kippe steht hingegen der Abi-Ball sowie der traditionelle Abi-Sturm. Derzeit laufen am Hönnegymnasium die Vorbereitungen auf die Abiturprüfungen. "Dafür sind wir gerüstet", sagt Cormann.
Die Verschiebung
Anders sieht es derzeit am Walburgisgymnasium aus. "Wir haben die Feier im üblichen Rahmen abgesagt", so Schulleiter Dr. Eduard Maler. Es gibt allerdings auch am WBG Überlegungen, wie man den Schülern dennoch gerecht werden könne. Besonders enttäuschend sei das für die 94 Abiturienten, die bei den Jahrgängen vor ihnen gesehen haben, wie Abi-Sturm und -Ball unter normalen Umständen ablaufen. Daher sei es "absolut schade", wenn die Feierlichkeiten ersatzlos entfielen. Vorstellbar sei etwa eine nachgeholte Feier im Herbst. Doch dabei ergeben sich andere Probleme. Zum einen sei der Termin weit vom eigentlichen Abschluss-Ereignis entfernt, zum anderen sei nicht sicher, ob die Abiturienten nicht dann schon Verpflichtungen in Studium oder Ausbildung haben. "Wir sind in einem offenen Prozess und ich hoffe, wir finden eine andere Form, um den Schülern gerecht zu werden", sagt Maler. Zwar habe auch das WBG die Wilhelmshöhe angefragt, allerdings keine Buchung vorgenommen. Prinzipiell finde aber auch der WBG-Leiter, dass es in der Corona-Zeit gut sei, dass "ungewöhnliche Ideen" diskutiert werden.
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