Menden. Zehn Jahre liegen die Planungen zur Umgestaltung der Innenstadt inzwischen zurück. Doch ein Fleckchen ist noch immer unverändert.
Zehn Jahre nach den ersten Planungen ist der Umbau der Mendener Innenstadt nun so gut wie abgeschlossen. Einzig der Neumarkt und das Bürgerhaus fehlen noch, um das Großprojekt abzuschließen. Wie sehr sich vor allem die Fußgängerzone gewandelt hat, haben Stadt und zuständige Architekten nun vorgestellt.
Angefangen hat alles mit dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung im Jahr 2010, erinnert sich der zuständige Landschaftsarchitekt Klaus Schulze. Er hat die Neugestaltung von Anfang an begleitet. Dabei lief allerdings nicht immer alles glatt. So haben etwa Leitungen, die entweder nicht richtig oder gar nicht in Plänen eingezeichnet waren, immer wieder für Probleme gesorgt. „Jetzt haben wir Pläne, die zeigen, was wirklich in der Erde ist“, sagt der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt mit einem Grinsen.
Dunkle Gasse ist passé
Los geht es am neuen Niedersten Tor. Die angedeuteten Torbögen und der Platzbereich vor Sinn sollen laut Heike Schulz, Planungsabteilung, für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Zugleich ist durch die Anordnung der Bäume die nahezu freie Sicht bis hin zur Kolpingstraße geschaffen worden; eine „historische Altstadt mit neuen Blickbeziehungen“, wie es die Experten nennen. „Es greift alles ineinander“, so Heike Schulz auch mit Blick auf die farbliche Gestaltung, die sich an den Kirschblüten orientiert.
An der Gasse gegenüber der Querstraße, hin zur Schokoladenmanufaktur, ist ein ehemals „dunkler Tunnel“ zurückgebaut worden, der einst durch Anbauten an den Gebäuden erzeugt wurde. „Das waren bauliche Veränderungen, die sich über die Jahre eingeschlichen haben“, erklärt Heike Schulz dazu.
Kiosk auf altem Pflaster
Ein Fleckchen, das im Grunde unverändert ist, ist der historische Kiosk am Alten Rathaus. Er steht unter Denkmalschutz. „Der Kiosk steht auch noch auf dem alten Pflaster“, sagt Jürgen Grade aus der städtischen Abteilung Straßenbau. Allerdings mussten die alte Litfaßsäule sowie der Stadtplan weichen. Auf historischen Bildern zeigt Heike Schulz, wie an dieser Stelle noch vor 30 Jahren Autos kreuzten und an Zebrastreifen halten mussten.
Auch das Stadtmodell hat einen neuen Platz gefunden, an der Ecke des Schuhgeschäfts Hammerschmidt. Dabei hebt Architekt Klaus Schulze unter anderem die Freilegung des Glockenteichbachs hervor. Allerdings sei eine der gravierendsten Veränderungen, dass die St.-Vincenz-Kirche nun von der Walramstraße aus sichtbar ist. Das war durch Bäume und Sträucher noch vor zehn Jahren unmöglich.
Spielgeräte kommen an
Dass sich vor allem Spielgeräte bewährt haben, mache laut Heike Schulz ein Blick auf den Bereich rund um die Eisenbahn „Emma“ deutlich. Doch gerade hier fällt auch auf, dass die Architekten Höhenunterschiede von bis zu einem Meter zu überwinden hatten. Aus einer unebenen und welligen Fußgängerzone sei so ein echter Blickfang für die Stadt geworden.
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