Fröndenberg. Die Grünen stellen mit Frank Schröer einen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl 2020. Das sind die Gründe.

Auf der Bühne der Kulturschmiede kennt sich Frank Schröer als Vorsitzender von Kultur für Uns (KfU) bestens aus. Nun will der Fröndenberger jedoch raus aus seiner Komfortzone und sich auf dem politischen Parkett beweisen – bei der Kommunalwahl im September 2020 wird Schröer für die Grünen ins Rennen ums Bürgermeisteramt gehen.

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Es sind zwei Erlebnisse aus dem vergangenen Jahr, sagt Schröer, die ihn dazu bewogen haben, in das Rennen um den Chefsessel im Rathaus einzusteigen. Zum einen die Erkenntnis, dass die Ruhrstadt selbst für jüngere Generationen lebenswert scheint. Und zum anderen der Vortrag eines Klimaforschers in der Gesamtschule.

„Ich habe in Fröndenberg zwei Töchter großwerden sehen“, sagt Schröer. Und beide können sich die Ruhrstadt später für ihre eigenen Familien vorstellen. „Das finde ich bemerkenswert. Dass junge Menschen sagen: ,Es war eine gute Zeit.’“ Daher sei es auch eine seiner Aufgaben, möglichen Enkelkindern ein Fröndenberg zu hinterlassen, das ebenso in der Zukunft noch lebenswert und fortschrittlich ist – auch in Zeiten des Klimawandels.

Denn genau dieser bereitet Schröer am meisten Kopfzerbrechen. Der Vortrag eines Forschers in der Gesamtschule Fröndenberg habe ihn zum Nachdenken gebracht. „Es ist ein großes Thema. Und gleichzeitig die Chance, etwas zu unternehmen“, so der Fröndenberger. Zusammen mit der Ausrufung des Klimanotstandes in der Ruhrstadt sei es „nun an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen“.

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Dazu will Schröer künftig alle Entscheidungen und Aktivitäten auf den Prüfstand stellen. „Um ökologische Alternativen zu finden“, wie er sagt. Dabei gehe es ihm keineswegs um Verzicht – sondern um Veränderung wie etwa die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren. Dass dies im ländlichen Raum – im Vergleich zu einer Großstadt mit gut ausgebautem ÖPNV – eine andere Bedeutung hat, sei jedoch klar.

Kulturen vereinen

Bislang ist Schröer dafür bekannt, regelmäßig bekannte Kabarettisten und Musiker – von Hannes Bender bis zu den Wise Guys oder Purple Schulz – in die Kulturschmiede zu holen. Politisch in Erscheinung getreten ist der 61-Jährige bisher nicht. „Ich habe aber schon immer mit den Grünen sympathisiert“, sagt Schröer. Als „parteipolitisch unauffällig“ bezeichnet er sich daher, wenngleich seine Frau seit Jahren bei den Grünen engagiert ist.

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Dass er weder Verwaltungs- noch Politikerfahrung in Rat oder Fraktion vorzuweisen hat, sieht er allerdings nicht als Schwachpunkt. „Genau das sondert mich ja von anderen ab“, sagt Schröer. Als Leiter einer IT-Abteilung hat er über die Jahre andere Kompetenzen gesammelt. „Ich war weltweit unterwegs und habe gelernt, verschiedene Nationalitäten und Kulturen zusammenzuführen und erfolgreich Projekte umzusetzen.“ Zusammen mit einem Rathaus, das „bereits eine gute Organisation vorzuweisen hat“, ist dies der Mix, mit dem Frank Schröer punkten will.

Nicht zuletzt durch sein eigenes Engagement bei KfU weiß er um die Bedeutung des Ehrenamts in der Ruhrstadt. „Und genau das muss man erhalten, es wird aber immer schwieriger.“ Gerade die Nachwuchsarbeit sei hierbei ein Knackpunkt. „Wir haben ein unglaublich buntes, kulturelles Leben, um das uns viele beneiden.“

Falls der 61-Jährige im September wirklich ins Rathaus einziehen sollte, will er auch seinen KfU-Vorsitz abgeben.

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