Fröndenberg. Mit dem Fraktionschef der Freien Wähler wird die Kommunalwahl im September zum Dreikampf.
"Ein Bürgermeister sollte nicht nach Feierabend über die Stadtgrenze verschwinden." Mit diesem Satz untermalt der Fraktionschef der Freien Wähler in Fröndenberg, Matthias Büscher, seinen Antrieb, im September ins Rennen um den Bürgermeister-Posten zu gehen. Damit steht fest, dass es im Kampf um das höchste Amt der Ruhrstadt auf einen Dreikampf hinausläuft.
Kommunalpolitik liegt der Familie im Blut
Die Kommunalpolitik liegt der Familie Büscher sprichwörtlich im Blut. Und so ist es kein Wunder, dass der FWG-Fraktionschef rund 20 Jahre nachdem er die Freien Wähler mitgründete, nun um das höchste Amt der Stadt kandidieren möchte. Bereits Mutter Christa Büscher führte die Ruhrstadt von 1994 bis 1998 als erste Bürgerin. Allerdings, so sagt der 54-Jährige, waren es letztendlich auch Freunde, die ihn dazu ermutigten, nun ins Rennen um den Bürgermeister-Posten zu gehen. "Sie haben mich in dem Vorhaben bestärkt", so Matthias Büscher.
Dabei nahm die politische Karriere des Berufsfeuerwehrmannes nicht erst bei der FWG ihren Lauf. Begonnen hat alles bei der Jungen Union und der CDU. Aus früheren Mitgliedern der Christdemokraten entstanden dann jedoch die Freien Wähler, die 1999 erstmals bei einer Kommunalwahl an den Start gingen. "Seitdem bin ich dabei", sagt Büscher. Dabei ist der 54-Jährige der einzige der derzeit drei Bewerber - für CDU und FDP geht Kämmerer Heinz-Günter Freck, für die SPD Fraktionschefin Sabina Müller an den Start -, der bereits Erfahrung hat, wenn es um eine Kandidatur geht. Denn bereits 2009 trat Büscher bei der Wahl an; damals setzte sich jedoch Fröndenbergs heutiger Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) durch.
Zweiter Anlauf
Nun will es Matthias Büscher ein zweites Mal wissen. Und er will vor allem mit dem Heimvorteil punkten. Bereits mehrfach hatte Büscher in der Vergangenheit betont, wie wichtig es sei, dass der nächste Bürgermeister Fröndenbergs auch aus der Stadt kommt. Als Langscheder will er dabei vor allem die Dörfer wieder in den Fokus rücken. "Ein Konzept wie in der Stadtmitte könnte man auch auf die Dörfer umlegen", so seine Vorstellung für die künftige Stadtentwicklung. Als "Stadt mit Aussicht" - der Slogan, mit dem die Ruhrstadt wirbt - müsse eben die gesamte Stadt und nicht nur die Innenstadt gesehen werden. Aber auch beim Thema Gewerbeflächen müsse sich in Fröndenberg endlich etwas tun. Damit zielt Büscher auf das Schürenfeld ab, schließlich sei dies die einzige Fläche ihrer Art, die der Ruhrstadt derzeit noch zur Verfügung stünde. "Das zieht sich alles viel zu lange hin. Die Umsetzung der Entscheidungen muss schneller gehen."
Mit rund 55 Millionen Euro, die die Stadt in den kommenden zehn Jahren in Feuerwehr, Schule und Infrastruktur investieren muss, sieht Büscher auch auf den Haushalt in Zeiten der Corona-Krise eine enorme Herausforderung zukommen. "Wir haben uns kaputtgespart", sagt Büscher mit Blick auf die Vergangenheit. Die fehlenden Investitionen würden Fröndenberg nun wieder einholen. Ein Grund, warum der 54-Jährige Kämmerer Heinz-Günter Freck lieber weiter in seinem bisherigen Amt sähe, denn als direkten Konkurrenten. "Er hat hervorragende Arbeit geleistet", so Büscher. Eine coronabedingte Schieflage im städtischen Haushalt könnte sich nach derzeitigen Schätzungen bereits im Sommer dieses Jahres bemerkbar machen. Die entsprechende Führungsstärke zieht der 54-Jährige vor allem aus seiner Arbeit. "Als Feuerwehrmann muss man schnelle Entscheidungen treffen."
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