Menden. Mendener MVG-Kunden sollen für 1,10 Euro fünf Haltestellen weit kommen. Die CDU fordert für Menden eine Testphase. In Iserlohn gibt es sie schon.

Ein Busfahrschein für nur 1,10 Euro, mit dem die Fahrgäste Kurzfahrten mit höchstens fünf Haltestellen absolvieren können: Dafür soll die Stadt Menden als Gesellschafterin der MVG jetzt einen Antrag an den Nahverkehrsbetrieb stellen. Diesen Vorschlag hat Peter Maywald als Vorsitzender der CDU-Ortsunion Menden jetzt für die kommende Sitzung des städtischen Hauptausschusses am 9. Juni gemacht.

Das Ticket soll laut dem CDU-Antrag zunächst in einer Testphase erprobt werden. In den größeren MK-Städten Lüdenscheid und Iserlohn sind solche Teststrecken bereits seit längerer Zeit eingerichtet. Letztlich wolle die Mendener Union damit „einen sinnvollen und umsetzbaren Vorschlag zur Verbesserung der Nahverkehrsnutzung einbringen“.

Union will Anreize für Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs schaffen

Die Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr steigen in jedem Jahr, stellt Maywald in seiner Begründung fest. Darauf hätten allerdings weder die MVG noch die Stadt Menden Einfluss. Den könne man nur über Sondernutzungsmöglichkeiten ausüben – eine davon wären die Testphasen für die 1,10-Euro-Strecken.

Der Mendener Union geht es um neue Anreize: Auch wenn die Idee für einige Linien sicherlich weniger sinnvoll sei, so könne man damit doch „für manche Stadtteile eine günstige Möglichkeit schaffen, den ÖPNV zu nutzen“, erklärt der Ortsunions-Vorsitzende im Antrag für den Hauptausschuss.

Wie berichtet, hatte sich die MVG in den Vorjahren schon skeptisch gegenüber Klimaschutz-Forderungen nach Gratis-Bussen gezeigt. Auch ein Sozialticket wurde im Märkischen Kreis erst 2018 eingeführt. Andere Landkreise nutzten die seit 2011 bestehende Möglichkeit deutlich eher. Wie sich herausstellte, generierten sie mit der günstigen Lösung für finanziell schwächere Bürgerinnen und Bürger wegen der damit verbundenen Landesförderung sogar noch satte Überschüsse.