Lendringsen. Der Ex-Jugendtreff an der Fischkuhle in Lendringsen wird derzeit abgerissen. Die Kiga-Übergangslösung kann aber frühestens im Herbst kommen.

Ende Juni wird der ehemalige Jugendtreff an der Fischkuhle Geschichte sein. Das Gebäude wird derzeit abgerissen. Das Gelände, so ist es derzeit geplant, soll dann der Evangelischen Kirchengemeinde Lendringsen zur Verfügung gestellt, die dort eine Übergangslösung für den Kindergarten im Matthias-Claudius-Haus schaffen will. Denn rund um die Christuskirche soll ein neues Quartier entstehen. Aber konnten die Pläne unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie überhaupt vorangebracht werden?

Umzug des Kindergartens ursprünglich für Sommer geplant

Der Umzug des evangelischen Kindergartens war ursprünglich im Anschluss an die Sommerferien geplant, auf dem Gelände an der Fischkuhle könnte dann eine Übergangslösung in Modulbauweise entstehen. Vermutlich werde es jetzt aber doch zumindest Herbst werden, erklärt Ralf Gütting, Leiter der Stabsstelle Struktur und Entwicklung des Evangelischen Kreiskirchenamtes Sauerland und Hellweg. „Wir sind in Gesprächen mit der Verwaltung“, sagt Gütting. Der für Juni erwartete Ratsbeschluss sei dann eine wichtige Weichenstellung, unter welchen Rahmenbedingungen der Platz genutzt werden könne. Gütting geht bei dem geplanten Kindergartenumzug von den Herbstferien aus, garantieren könne er das aber nicht. Der Kindergarten soll dann auch von drei auf vier Züge erweitert werden.

Matthias-Claudius-Haus soll abgerissen werden

Hintergrund des übergangsweisen Kindergartenumzuges ist die geplante Neugestaltung des Gemeindezentrums rund um die Christuskirche (WP berichtete). Das Matthias-Claudius-Haus mit seinen, so Gütting, „über 1000 Quadratmetern Fläche“ wird abgerissen. „Das Projektteam ist weiter dabei, die Pläne voranzubringen“, berichtet Ralf Gütting. Mit der Stadt seien die Grundlagen des Bebauungsplans abgestimmt. Das neue Gemeindehaus soll etwa ein Drittel der Fläche umfassen und den Bedürfnissen der Gemeinde stärker gerecht werden.

Auf dem Gelände soll außerdem Betreutes Wohnen entstehen. „Wir sind dazu mit der Diakonie im Gespräch“, erklärt Ralf Gütting. Die Bewohner sollen aktiv in die Gemeinde eingebunden werden, als integraler Bestandteil der Gemeindearbeit.

Einhergehend mit den räumlichen stehen für die Gemeinde auch inhaltliche Veränderungen an. Die Kirchengemeinde wolle, so Gütting, dann auch stärker quartiersbezogen arbeiten.

Gemeinde schreibt Architekturwettbewerb für Quartier aus

Die Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen hatte Anfang 2018 für die Gestaltung des neuen Quartiers rund um die Christuskirche einen Architekturwettbewerb ins Leben gerufen. Die Wahl der Jury fiel auf den Entwurf der Architekten Sven Grüne und Rüdiger Brosk vom Büro „post + welters“ aus Dortmund, die drei Elemente planen: Neben dem neuen Kindergarten-Gebäude und dem Gemeindehaus auch einen Wohnhof für Betreutes Wohnen als zusätzliches Angebot. Ursprünglich war damals, wenn alles gut laufe, von einem Baustart in 2020 ausgegangen worden. Mitte März teilte Pfarrer Matthias Hoffmann dann mit, dass wegen der Corona-Pandemie die Planungen für das Quartier an der Christuskirche „bis auf Weiteres auf Eis liegen“.

Die Stabsstelle Struktur und Entwicklung des Evangelischen Kirchenkreises Sauerland Hellweg bearbeitet Strukturveränderungsprozesse der Gemeinden. Dazu gehört beispiesweise auch, falls möglich, Fördergelder zu generieren. Die Aufgabe umfasst keine inhaltliche Arbeit.

Hintergrund:

Die Stadt Menden ist derzeit dabei, das marode Gebäude an der Fischkuhle, in dem zeitweise auch das Rahal-Varnhagen-Kolleg und der Treff Lendringsen untergebracht waren, abzureißen.

„Die Keller müssen noch verfüllt werden und das Gelände dann so hergerichtet werden, dass es genutzt werden kann“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf WP-Nachfrage. Ende Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

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